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Im Dezember heissts «Adieu UKW»: Das musst du wissen

Ende Dezember wird das UKW-Radio in der Schweiz definitiv endgültig abgeschaltet. Ab dann übernehmen definitiv DAB+ und Internetradio. Warum das so ist und was dies genau bedeutet, erfährst du in diesem Artikel.

Nach einem langen Hin und Her ist es bald soweit: Am 31. Dezember 2024 schaltet die Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) die Antennen für die Ultrakurzwelle (UKW) endgültig ab. Ab dem 1. Januar 2025 empfängst du mit deinem Uralt-Radio also nur noch rauschen. Möchtest du weiterhin Radio hören, musst du auf DAB+ oder Internetradio ausweichen. Diesen Schritt verkündete die SRG diesen Juni und sorgte an einigen Orten für überraschte Gesichter – denn eigentlich hätte sie noch zwei Jahre Zeit.

UKW-Abschaltung: Ja, nein, doch, vielleicht, ein wenig….

Bereits 2014 haben sich die Schweizer Radioveranstalter darauf geeinigt, per Ende 2024 auf die UKW-Technologie zu verzichten. 2020 stellte man dann fest, dass bereits drei Viertel der Radionutzung digital – also per Internetradio oder DAB+ – passiert. Da überlegte man sich, ob eine Schrittweise Abschaltung von UKW bereits ab 2022 möglich wäre. Diese Überlegung wurde allerdings nicht umgesetzt, weil sich vor allem die Radioverbände in der Romandie dagegen wehrten.

Dann wendete sich das Blatt im Frühjahr 2023: Der Bundesrat verlängerte die UKW-Konzession doch nochmals um zwei Jahre. Also wäre es für die Radiosender nun theoretisch möglich, bis Ende des Jahres 2026 noch analog zu senden. Es ist wahrscheinlich, dass die ein oder andere private Radiostation von dieser Möglichkeit Gebrauch macht. Allerdings nicht die SRG: Da erfolgte in diesem Juni eine Kehrtwende – am 31. Dezember 2024 ist Schluss mit UKW.

  • News & Trends

    Bei der SRG ist Ende Jahr Schluss mit UKW

    von Simon Balissat

Warum jetzt doch schon ab 2025?

Die Gründe sind vielfältig, aber im Kern steht immer das Geld . Wie festgestellt wurde, hören seit 2023 nur noch knapp zehn Prozent aller Nutzer und Nutzerinnen Radio über UKW. Die meisten davon im Auto. Diese Zahl nimmt aber ohnehin weiter stark ab. Dies hat auch damit zu tun, dass die EU – von wo viele Autos in die Schweiz importiert werden – beschlossen hat, dass DAB+-Radios in Autos Pflicht sein sollen. Seit 2021 dürfen keine Autos mehr ohne DAB+ verkauft werden.

Zudem wird das Bundesamt für Strassen (ASTRA) bis zum Ende des Jahres alle Tunnel des Nationalstrassennetzes auf digitalen Radioempfang umstellen und die UKW-Antennen ebenfalls entfernen. So wird der Anteil der reinen UKW-Hörer und Hörerinnen in der Schweiz derart klein, dass die Aufrechterhaltung der UKW-Infrastruktur finanziell nicht mehr vertretbar ist, wie die SRG sagt. Auch deswegen, weil der Bundesrat die jährlliche Gebühr auf 300 Franken senken will und daher Sparmassnahmen erforderlich sind.

Umrüsten, aber wie?

Falls du noch ein UKW-Radio in der heimischen Stube rumstehen hast, wird es langsam Zeit, sich hier nach einem Upgrade umzusehen.

  • Aktion

    Beliebte DAB+ Radios zu Aktionspreisen

Etwas anders sieht es etwa beim Autoradio oder der alten Stereoanlage aus. Dort kannst du mit einem DAB-Adapter Abhilfe schaffen. Via dem 12-Volt-Zigarettenanzünder in deinem Auto wird dieser mit Strom versorgt. Dann kannst du ihn entweder mit einem 3,5-Millimeter-Klinkenkabel an den AUX-Eingang deines Autoradios anschliessen, oder aber via Bluetooth verbinden, wenn dein Autoradio dies bereits unterstützt. Die gleichen Adapter kannst du übrigens für deine alte Stereoanlage mit UKW-Empfänger verwenden.

Wenn du allerdings technisch versiert bist, kannst du auch gleich ein neues, DAB+-fähiges Autoradio einbauen. Dabei musst du beachten, welche Normgrösse dein Auto unterstützt. Davon gibt es zwei: DIN-1 und DIN-2. DIN steht für «Deutsches Institut für Normung» und legt fest, wie hoch und breit die Geräte sind. So sind DIN-1-Radios 17,8×5 Zentimeter gross, bei DIN-2 sinds 17,8×10 Zentimeter. Infos dazu findest du beim Hersteller deines Autos, eine gute Anleitung gibts hier.

Übrigens: Wenn du mehr über die Technologie von UKW, DAB+ oder Internetradio (IP) wissen möchtest, wirst du hier fündig:

  • Hintergrund

    Hundert Jahre Radio: Ein techniklastiger Rückblick

    von David Lee

Mein Kollege David erklärt die Technologie und macht mit dir einen Ausflug in die Geschichte des Radios.

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Seit ich herausgefunden habe, wie man bei der ISDN-Card beide Telefonkanäle für eine grössere Bandbreite aktivieren kann, bastle ich an digitalen Netzwerken herum. Seit ich sprechen kann, an analogen. Wahl-Winterthurer mit rotblauem Herzen.


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