Produkttest

«Minecraft Dungeons» ist ein «Diablo»-Light, aber im positiven Sinne

Philipp Rüegg
27.5.2020
Mitarbeit: Luca Fontana

«Minecraft Dungeons» ist nicht so komplex wie «Diablo», bietet aber dennoch überraschend viel Tiefgang. Nur bei der Spiellänge hapert es etwas – vorerst. Luca und ich metzeln uns ab 13.00 Uhr gemeinsam durch die Klötzchen.

Bevor du beim Namen «Minecraft» skeptisch die Stirn runzelst, hör mich an. Selbst wer nichts mit der Klötzchenbau-Simulation anfangen kann, könnte Gefallen an «Minecraft Dungeons» finden. Dort wird weder gebudelt noch gebaut. Nur zerstört. Zombies, Spinnen, Golems oder explodierende grüne Lamas. Das Motto lautet: Immer feste Drauf. Denn «Minecraft Dungeons» ist ein Action-RPG im Stile von «Diablo» und Konsorten.

Alleine oder mit bis zu drei Mitspielern erkundest du eine Reihe unterschiedlicher Gebiete, knüppelst alles nieder, was dir vor den Hammer kommt und sammelst fleissig bessere Ausrüstung ein.

Bau dir deine eigene Klasse

«Minecraft Dungeons» wirkt nicht zuletzt wegen der der Klötzchen-Grafik auf den ersten Blick wie ein Kinderspiel. Du merkst aber schnell, dass deutlich mehr dahinter steckt. Das fängt bereits beim Design an, das trotz Einschränkungen des «Minecraft»-Stils erstaunlich atmosphärisch ist. Und von den unterschiedlichen Gebieten, zu den fantasievollen Gegner über die kreativen Ausrüstungsgegenständen verbirgt sich erstaunlich viel Variation in «Minecraft Dungeons».

Das gilt auch für das Gameplay. Klassen gibt es nicht. Deine Ausrüstung bestimmt deinen Spielstil. Zur Auswahl steht dir eine Nah- und eine Fernkampfwaffe, eine Rüstung sowie drei Spezialgegenstände. Die Waffen und die Rüstung kannst du mit Verzauberungen versehen. Pro Levelaufstieg kriegst du einen neuen Punkt zum Verteilen. Ob du beispielsweise drei in die Rüstung steckst und nur einen in die Nahkampfwaffe, steht dir frei.

Hinzu kommen die Spezialgegenstände, die du aktiv auslösen musst. Da gibt es vom Begleiter, der an deiner Seite kämpft über Geisterbomben bis zu Feuerwerk-Pfeilen so ziemlich alles. Zusammen mit den unterschiedlichen Waffen und Verzauberungen kannst du dir deinen ganz eigenen Charakter zusammenstellen.

Mit deinem Helden bereist du in «Minecraft Dungeons», wie es der Name schon sagt, Dungeons. Die schaltest du nach und nach frei. Insgesamt stehen vorerst aber nur neun zur Auswahl. Auf der Übersichtskarte steht bereits, dass zwar neue Folgen werden, die aber kostenpflichtig sind. Das ist dann auch mein grösster Kritikpunk: An Variation mangelt es nicht, dafür an der Menge. Immerhin lohnt es sich, die Level mehrmals zu spielen. Es gibt drei Schwierigkeitsgrade, wobei du die letzten zwei erst nach dem ersten Durchspielen freischaltest. Jeder Schwierigkeitsgrad lässt sich mit sechs Unterstufen nochmal feinjustieren. Je schwieriger, desto besser die Beute. Und darum geht es schliesslich in einem Action-RPG.

Das Gameplay ist motivierend, trotz generischer Action-RPG-Story: Da ist ein böser Tyrann, der das minecraftliche Reich unterjochen will. So geht es zwar immer nur darum, Dorfbewohner zu befreien, Schlüssel zu finden, die selbständig zurück hopsen, wenn du zu oft getroffen wirst, oder Bosse zu besiegen. Aber letztere sind erstaunlich knackig, besonders wenn dein Level etwas knapp ist. So macht’s Spass.

Alles in allem ist «Minecraft Dungeons» eine runde Sache, besonders mit Freunden. Die mangelnde Levelauswahl stösst allerdings etwas sauer auf. Da das Spiel aber Teil des Xbox Game Pass ist, lohnt es sich, zumindest mal den Gratismonat auszuprobieren.

Aktuell gibt es übrigens noch kein Crossplay oder Crosssave zwischen den unterschiedlichen Plattformen. Aber laut Mojang soll das Feature nachgepatched werden.

«Minecraft Dungeons» ist erhältlich für PC, Xbox One, PS4 und Switch und wurde uns von Microsoft zur Verfügung gestellt.

Wir streamen meist Mittwochs auf Youtube und auf Twitch. Schau auch in unserem Discord-Kanal vorbei.

Damit streamen wir:

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Als Kind durfte ich keine Konsolen haben. Erst mit dem 486er-Familien-PC eröffnete sich mir die magische Welt der Games. Entsprechend stark überkompensiere ich heute. Nur der Mangel an Zeit und Geld hält mich davon ab, jedes Spiel auszuprobieren, das es gibt und mein Regal mit seltenen Retro-Konsolen zu schmücken. 


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