
Hinter den Kulissen
MultiSIM – Eine Technologie nicht nur für Smartwatch-Träger und Architektinnen
von Norina Brun
Vor lauter verschiedener SIM-Karten und deren Varianten geht schnell der Überblick verloren. Hier erfährst du, was die unterschiedlichen SIM-Standards ausmacht und was sie können.
Digitec connect führt MultiSIM ein. Viele meiner Redaktions-Kollegen haben keine Ahnung, was sie damit anfangen können oder was das bedeutet. Weil die Kollegen sonst eigentlich mit einigen Ausnahmen gut Bescheid wissen, dachte ich, dass es bestimmt noch andere Menschen mit Informationsbedarf gibt. Damit du künftig Bescheid weisst, was du mit einer MultiSIM, einer eSIM oder einer Nano-SIM anfangen kannst, kommt hier die Erklärung der SIM-Begriffe.
Mit MultiSIM kannst du ein Handy-Abonnement mit mehreren Geräten verwenden. Oder umgekehrt: mehrere Geräte mit einem Abo. Das heisst, du kriegst für dein Abo nicht nur eine SIM-Karte, sondern mehrere. Damit schon beim ersten Begriff alle verwirrt sind, wird MutliSIM manchmal auch Multi Device genannt. Mit der zusätzlichen SIM-Karte kannst du zum Beispiel deine Smartwatch mit der selben Handynummer und dem gleichen Handyvertrag benutzen. So kannst du dein Smartphone zu Hause lassen und bist
auf der Uhr erreichbar.
Bei MultiSIM gibt’s verschiedene Profile im Hintergrund. Vordergründig kriegst du einfach MultiSIM aktiviert. Im Hintergrund sind je nach Provider nicht bei jedem Profil beide SIM-Karten aktiv – das heisst, du kannst nicht in jedem Fall mit beiden Karten gleichzeitig telefonieren. Grundsätzlich gibt’s drei Profile: Data, Data & Voice und Watch. Beim Data-Profil sind nur Internetdaten inkludiert, Telefonieren ist nicht dabei. Bei Data & Voice kann telefoniert werden, jedoch nur mit der SIM-Karte, die als aktiv festgelegt ist. Das Watch-Profil ist das einzige, bei der mehrere Geräte gleichzeitig erreichbar sind.
Auch Router oder Laptops lassen sich mit einer MultiSIM nutzen. Ich habe das selbst mal ausprobiert.
Dabei musste ich aber feststellen, dass viele Provider die Datenmenge bei der zweiten SIM-Karte beschränken. Du kannst also unter Umständen nicht einfach mit einer weiteren SIM-Karte und einem Router ein Netzwerk betreiben.
Auch bei den Smartwatches in Kombination mit MultiSIM ist es so eine Sache. Denn Smartwatches haben nur noch sehr selten einen SIM-Slot. Wir haben nur einige solche Modelle im Sortiment. Oder eine Kinderuhr. Die neuen Smartwatches funktionieren mit einer eSIM, sind also sozusagen damit ein Teil von MultiSIM.
Eine eSIM ist eine SIM, die bereits im Handy oder der Watch eingebaut ist. Das «e» steht für embedded, also eingebettet. Das heisst, du kriegst keine physische SIM-Karte in die Hand gedrückt. Die Technologie existiert seit fast vier Jahren, hat sich aber noch nicht wirklich durchgesetzt.
Meistens wird die eSIM bei den Handys mit einem QR-Code aktiviert. Alle Handys, aus unserem Sortiment, die mit eSIM funktionieren, findest du unter diesem Link. Der grösste Vorteil, abgsehen davon, dass bei der eSIM keine phsyische SIM-Karte benötigt wird, ist dass der SIM-Slot im Handy frei bleibt. Das heisst, du kannst zum Beispiel eine eSIM mit Abo für dein Heimatland aktivieren und wenn du auf Reisen bist, eine länderspezifische Karte hineinlegen, um Roamingkosten zu sparen. Viele Provider verlangen für die physische SIM-Karte eine Gebühr. Die fällt bei der eSIM weg.
Bei den meisten Smartwatches, die mit 4G oder 3G funktionieren, ist eine eSIM verbaut. Damit kannst du das Smartphone zuhause lassen und deine Anrufe auf der Uhr annehmen.
DualSIM gibts nur bei Handys und bedeutet, dass zwei SIM-Slots vorhanden sind. Es können also zwei SIM-Karten in ein Handy gelegt werden. Das Handy kann je nach Typ die SIM-Karten abwechselnd oder gleichzeitig benutzen. Apple nennt iPhones, die mit einer eSIM sowie einer normalen SIM-Karte funktionieren ebenfalls DualSIM.
DualSIM-Geräte sind praktisch, wenn du private und geschäftliche Gespräche trennen willst, aber nur ein Handy mit dir herumtragen willst. Oder wenn du öfters im Ausland bist und das dortige sowieso das hiesige Netz nutzen möchtest.
Alle DualSIM-Handys findest du unter diesem Link. Es gibt dabei Modelle, die einen Hybrid-Dual-SIM-Slot haben. Das heisst, dass in dem Slot entweder eine zusätzliche SIM-Karte oder eine Speicherkarte eingelegt werden kann.
Die letzten drei SIM-Begriffe zielen auf die Grösse ab. Es gibt drei verschiedene SIM-Grössen: Nano, Micro und Mini.
Die Nano-Sim-Karte ist die kleinste Karte. Auf ihr hat gerade noch der eigentliche Chip platz. Fast alle neueren Handys benötigen eine Nano-SIM. Eingeführt wurde die Nano-SIM im September 2012 mit dem iPhone 5.
Vielleicht kannst du dich noch erinnern, wie du damals deine Micro-SIM-Karte versucht hast, auf die Nano-Grösse zuzuscheiden. Da diese auch noch etwas dünner ist, hab ich’s mit einer Nagelfeile versucht – und bin natürlich wie viele User gescheitert.
Bevor die Nano-SIM zum neuen Standard erklärt wurde, war der Micro-SIM dieser Platz zugewiesen. Sie liegt grössentechnisch zwischen der Nano- und der Mini-SIM.
Die ersten Geräte mit einer Micro-SIM waren die iPads im Jahr 2010. Danach folgte Nokia und Motorola.
Die Grösste SIM-Karte ist die Mini-Karte. Zur Verwirrung wird sie manchmal auch Standard genannt, obwohl ja eigentlich Nano heutige die Norm ist.
Mini-SIMs sind heute nur noch in Senioren-Handys anzutreffen.
Experimentieren und Neues entdecken gehört zu meinen Leidenschaften. Manchmal läuft dabei etwas nicht wie es soll und im schlimmsten Fall geht etwas kaputt. Ansonsten bin ich seriensüchtig und kann deshalb nicht mehr auf Netflix verzichten. Im Sommer findet man mich aber draussen an der Sonne – am See oder an einem Musikfestival.