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Zum ersten Mal digital: Ab 2020 gibt’s Studio Ghibli auf HBO Max

Luca Fontana
18.10.2019

Bald werden Studio-Ghibli-Filme wie «Castle in the Sky» oder «Princess Mononoke» zum ersten Mal digital verfügbar sein. Allerdings nur auf HBO Max. Und nur die amerikanische Version.

Fans anspruchsvoller und preisgekrönter Animefilme haben allen Grund zur Freude: Das gesamte Studio-Ghibli-Katalog wird zum ersten Mal überhaupt digital und zum Streamen verfügbar gemacht, wie Warner Bros. bekannt gegeben hat. der kommende Streamingdienst des Hollywood-Studios, HBO Max, hat sich die Exklusivrechte gesichert. Allerdings werden die Filme nur in der amerikanischen Version gezeigt.

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Die Bekanntgabe kommt dahingehend überraschend, als dass ein GKids-Sprecher keine 24 Stunden zuvor gegenüber Online-Magazin Polygon versprochen hat, dass Studio-Ghibli-Filme nie auf Streamingplattformen zu sehen sein werden.

Wahre Wertschätzung: Nur im Kino?

Die genauen Worte des GKids-Sprechers – der Indie-Animationsfilme-Verleiher, der Studio-Ghibli-Filme in Nordamerika vertreibt – lauten wie folgt:

Studio Ghibli wird seine Filme nie digital zur Verfügung stellen, weder zum Download noch zum Streaming, nirgendwo auf der Welt. Studio Ghibli ist davon überzeugt, dass die Präsentation von entscheidender Bedeutung für die Würdigung der Filme ist. Insbesondere die Möglichkeit, sie gemeinsam in einem theatralischen Rahmen zu erleben.
«Spirited Away», 2001
«Spirited Away», 2001

Tatsächlich waren Studio-Ghibli-Filme wie «Castle in the Sky», «My Neighbor Totoro», «Spirited Away» oder «Princess Mononoke» bislang ausschliesslich in Form physischer Speichermedien oder während ausgewählten Kino-Events verfügbar. Streamingdienste wie Netflix, Amazon Prime oder Hulu gucken in die Röhre.

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Das kommt nicht von Ungefähr: Hayao Miyazaki, Regisseur und Schöpfer der bekanntesten Studio-Ghibli-Filme, hat ein schwieriges Verhältnis zu Hollywood. So wurden in Vergangenheit teils ganze Handlungsstränge aus seinen Animefilmen geschnitten, um sie fürs amerikanische Massenpublikum schmackhaft zu machen. Etwa bei «Nausicaä – Valley of the Wind», das 1984 Miyazakis Durchbruch bedeutete.

«Nausicaä – Valley of the Wind», 1984
«Nausicaä – Valley of the Wind», 1984

Ein 1996 abgeschlossener Vertriebsdeal mit Disney verbesserte das angespannte Verhältnis, auch wenn das Haus der Maus nur dann die Finger von Studio-Ghibli-Filmen liess, wenn Miyazaki tatsächlich Regie geführt hat.

Seit 2017 besitzt GKids die alleinigen Vertriebsrechte. Zumindest in Nordamerika. Die Aussagen des Sprechers mit Betonung auf «Präsentation» und «Würdigung» waren wohl vor allem darauf bedacht, das schwierige Verhältnis zwischen Hayao Miyazaki und Hollywood nicht weiter zu verschärfen. Ob er vom sich anbahnenden Deal zwischen Studio Ghibli und Warner Bros.’ HBO Max gewusst hat, darf bezweifelt werden.

HBO Max wird im Frühjahr 2020 in den USA starten. Ein internationaler Start ist nicht vor 2021 geplant. Ganz so lange brauchst du nicht auf die nächste Film- und Kino-News warten müssen. Wenn du benachrichtigt werden willst, wann’s soweit ist, dann klicke auf den «Autor folgen»-Button.

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Abenteuer in der Natur zu erleben und mit Sport an meine Grenzen zu gehen, bis der eigene Puls zum Beat wird — das ist meine Komfortzone. Zum Ausgleich geniesse ich auch die ruhigen Momente mit einem guten Buch über gefährliche Intrigen und finstere Königsmörder. Manchmal schwärme ich für Filmmusik, minutenlang. Hängt wohl mit meiner ausgeprägten Leidenschaft fürs Kino zusammen. Was ich immer schon sagen wollte: «Ich bin Groot.» 


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