«Zombie Army 4» ist das perfekte Co-op-Spiel, nicht nur für «Left 4 Dead»-Fans
5.2.2020
Lass dich nicht vom Titel täuschen. Hinter «Zombie Army 4» verbirgt sich ein äusserst unterhaltsamer Shooter, der besonders im Co-op auf Hochtouren läuft. Raphi und ich stellen sich um 13 Uhr den Untoten.
«Zombie Army 4: Dead War» klingt nach dem generischsten Ballergame aller Zeiten. Dass bereits der vierte Ableger erscheint, ohne dass ich davon Kenntnis genommen habe, spricht für sich. Als die Pressemeldung dazu in meiner Inbox landete, war ich stark dazu geneigt, sie einfach wegzuklicken. Weil 2020 aber noch mit neuen spannenden Spielen geizt, warf ich trotz Bedenken einen Blick drauf. Mit ein Grund war sicher, dass es sich dabei um ein Spin-off der «Sniper Elite»-Serie handelt. Die Serie, die bekannt für ihre Zeitlupen-Röntgen-Shots durch die Körper der Gegner – inklusive Genitalien – ist. In Kombination mit Nazi-Zombies klingt das doch sehr vielversprechend.
Denn darum geht es in «Zombie Army 4». Hitler hat die Untoten erweckt, die nun die ganze Welt überrennen. Du gehörst zur Widerstandsgruppe, die sich den hirnlosen Nazischergen in den Weg stellt. «Zombie Army 4» lässt sich alleine spielen, ist aber zweifellos auf Co-op ausgelegt. Du kämpfst dich durch verschiedene Missionen, die jeweils aus vier Kapiteln bestehen. Mal gondelst du durch Venedig auf der Flucht vor einem Zombie-Hai, ein anderes Mal bekämpfst du einen Zombie-Panzer auf einem Schrottplatz. «Zombie Army 4» mangelt es nicht an Abwechslung. Zombies gibt es in allen Facetten und Formen und mit deinem Arsenal bunter Schiessprügel kannst du sie in alle Himmelsrichtungen verteilen. Und das alles verpackt in eine äusserst schicke Grafik, inklusive HDR und endlich mal wieder Vulkan-Unterstützung. Damit läuft das Spiel selbst in UHD-Auflösung erstaunlich flüssig – was leider nicht einmal mit meiner Kombo aus RTX 2080 Ti und i7-7770K bei jedem Spiel selbstverständlich ist.
Spielt sich wie ein 80er-Horrorfilm
Das Spiel ist erwartungsgemäss blutig und gleichzeitig humorvoll. Ganz im Stile der 80er-Jahre Horrorfilme. Diese Inspirationsquelle zieht sich durchs ganze Spiel und fängt bereits bei den stylischen Postern für die Missionen an. Etwas, das ich bereits bei «Left 4 Dead» gefeiert habe. Die Level sind detailliert gestaltet und überall findest du kleine Easter-Eggs wie boxende Zombies oder laufende Zombie-Hände. Für Motivation sorgt der typische Upgrade-Loop. Je bessere Kill-Kombos und je mehr Kopfschüsse du schaffst, desto schneller levelt dein Charakter auf. Die vier wählbaren Charaktere sind zwar nicht die originellsten, dafür haben sie individuelle Vor- und Nachteile – anders als in «Left 4 Dead», wo sie sich rein optisch unterscheiden. Es gibt Skilltrees für dich und deine Waffen, neue Kopfbedeckungen, Emotes und Taunts. Etwas mehr kosmetische Anpassungen hätte es vertragen – und zwar kostenlos. Denn hier kommt mein grösster Kritikpunkt.
Nebst aller Freude, die das Spiel bereitet, sorgt das Premium-Modell für einen fahlen Beigeschmack. Egal, ob bei den Waffen, den Charakteren oder der Ausrüstung: Überall werden dir prominent der Season-Pass oder sonstige kostenpflichtige Upgrades aufgedrängt. Wenn du den fünften Charakter Hector oder die Spezialversion von Karl freischalten willst, musst du zur Super Deluxe Version greifen. Für je 5 Euro kannst du dir neue Outfits, Skins und selbst Waffen separat kaufen. Sehr schade, dass Entwickler Rebellion zu solchen Mitteln greift. Ansonsten verbirgt sich hinter dem Titel «Zombie Army 4: Dead War» ein äusserst spassiges Spiel, das zusammen mit ein paar Freunden zu einem echten Highlight heranwächst.
«Zombie Army 4: Dead War» ist erhältlich für PC, PS4 und Xbox One und wurde uns von Rebellion zur Verfügung gestellt.
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Philipp Rüegg
Senior Editor
Philipp.Rueegg@digitecgalaxus.chAls Kind durfte ich keine Konsolen haben. Erst mit dem 486er-Familien-PC eröffnete sich mir die magische Welt der Games. Entsprechend stark überkompensiere ich heute. Nur der Mangel an Zeit und Geld hält mich davon ab, jedes Spiel auszuprobieren, das es gibt und mein Regal mit seltenen Retro-Konsolen zu schmücken.
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