
Netflix: Dahmer-Nachfolger gefunden, neue Monster warten schon

Nach dem Riesenerfolg der ersten «Monsters»-Staffel über den Serienmörder Jeffrey Dahmer hat Netflix sehr schnell weitere Staffeln der Anthologieserie bestellt. Jetzt gab der Streaming-Service bekannt, welche Monster in der zweiten Staffel im Fokus stehen werden: die Menendez-Brüder.
True Crime. Die Welt der wahren Kriminalfälle fasziniert mich. Zeitungsartikel, Podcasts, Dokumentationen, Serien, Filme. Es gibt kaum etwas, was ich nicht schon mal in diesem Bereich konsumiert habe. Angefangen hat vieles für mich mit Medical Detectives. Wer kennt diese Kriminal-Doku-Reihe nicht? In Deutschland läuft sie seit Jahren nachts auf Vox. Und ja, ich habe sie jahrelang zum entspannten Einschlafen genutzt. Klingt irgendwie makaber und düster, aber für mich doch ganz normal.
True Crime – ein Erfolg für Netflix
Auch Netflix ist in den vergangenen Jahren auf diesen Zug aufgesprungen und hat einige unterschiedliche Formate rausgebracht. Das erfolgreichste davon war und ist mit großem Abstand «Monster: The Jeffrey Dahmer Story». Die Anthologieserie erreichte mit ihrer ersten Staffel nicht nur großen Erfolg bei den Zuschauern, sondern auch bei Kritikern.
Als eine von vier Netflix-Serien erreichte sie den Meilenstein von mehr als eine Milliarde Sehstunden innerhalb der ersten 60 Tage. Darüber hinaus gewann Hauptdarsteller Evan Peters für die Serie einen Golden Globe für die beste schauspielerische Leistung in einer Miniserie, Anthologieserie oder einem Fernsehfilm. In drei weiteren Kategorien wurde «Dahmer» nominiert. Sehr schnell hat sich Netflix also dazu entschieden, die Serie um mindestens zwei weitere Erzählungen über andere «Monster» zu verlängern. Die Intention sei es, «monströse Figur(en), die einen Einfluss auf die Gesellschaft hatten» abzubilden, heißt es in einer Mitteilung des Streaming-Services.
Der Fall Jeffrey Dahmer
Die erste zehnteilige Staffel «Monster» erzählt die wahre Geschichte vom Serienmörder Jeffrey Dahmer, der zwischen 1978 und 1991 insgesamt 17 grausame Morde begangen hat – 16 davon konnten ihm nachgewiesen werden, viele davon an jungen schwulen Afroamerikanern. Speziell Evan Peters als Dahmer schafft es, als hervorragender Darsteller eine ungemeine Faszination auszustrahlen, die mich in die Geschichte förmlich hineingezogen hat. Dabei betrachtet die Serie auch ansatzweise die Seite seiner Nachbarin Glenda Cleveland (herausragend gespielt von Niecy Nash), die versuchte, die Behörden von seinem verdächtigen Verhalten zu warnen, aber jedes Mal ignoriert wurde.
Die Serienmacher Ryan Murphy und Ian Brennan verfolgten nach eigenen Angaben neben der Darstellung der skrupellosen Verbrechen von Dahmer auch den Blick auf das institutionelle Versagen der Polizei und den systematischen Rassismus, insbesondere gegen die afroamerikanische und homosexuelle Community Milwaukees. Kritisiert wurden die Macher der Serie indes dafür, dass sie die Angehörigen der realen Opfer außen vor ließen und die Staffel produzierten, ohne jemals auch nur mit einem Hinterbliebenen gesprochen zu haben.
Die Elternmörder
Die zweite Staffel soll sich nun laut Netflix mit dem Fall der beiden Menendez-Brüder beschäftigen. Lyle und Erik Menendez wurden 1996 in einem mit großem Medieninteresse verfolgten Prozess für die Ermordung ihrer Eltern im August 1989 schuldig gesprochen. Die beiden gestanden nach anfänglichem Leugnen die Tat. Allerdings berufen sie sich darauf, in Notwehr gehandelt zu haben, da sie jahrelang sexuell, emotional und psychisch missbraucht worden seien.
Es ist vor allem dieser Aspekt, der die zweite Staffel, die nächstes Jahr erscheinen soll, so spannend und komplex macht. Denn während Dahmer ein Serienmörder und in den meisten Augen auch ein Monster war, ist diese Aussage in Bezug auf die Menendez-Brüder nicht so einfach zu treffen. War das Motiv der Brüder eben nicht die reine Geldgier, sondern das jahrelange erlebte Leid? Hatten sie Angst, dass ihr Vater ihnen mit dieser Tat zuvor kommt? Ich hoffe zumindest, dass sich die Staffel diesem komplexen Thema gut fiktiv annehmen wird.
Titelfoto: Netflix

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