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Das Surface Duo und das Dualscreen-Notebook Neo stehlen die Show am Microsoft-Event
von Philipp Rüegg
Ein Surface mit ARM-Prozessor ist keine schlechte Idee. Dank «Handy-Hardware» werden Akkulaufzeiten möglich, die mit gängigen Prozessoren nicht erreicht werden. Dass das Gerät nebst viel Charme auch für Fragezeichen sorgt, habe ich in New York festgestellt.
Microsoft hat gerufen und das digitec-Magazin als einziges Schweizer Medium nach New York eingeladen. Klar, dass ich da sofort hin will. Leider durfte ich aber weder die künftigen Dualscreen-Produkte, noch die neuen Untertassen-Earbuds ausprobieren, die Kollege Philipp Rüegg im Artikel zum Surface Event vorgestellt hat.
Auch war es leider nicht möglich, in einen ruhigen Hands-On-Raum zu gehen: Diese sind den ganz grossen Youtubern vorbehalten. Daher war ich, wie du im etwas chaotischen Video siehst, mit der gesamten C-Klassen-Presse im Getümmel. Nicht schlimm, denn ich habe immerhin ein Surface Pro X in die Hände und vor die Kamera bekommen (wenn auch ohne Kamerafrau).
Es wiegt unter 800 Gramm, ist 7.3 Millimeter dünn und hat ein 13-Zoll-Display (2880 × 1920 Pixel), das dank schmalen Rändern im 12-Zoll-Format daherkommt. Somit ist es gleich gross, wie die Surface-Pro-Geräte ohne X. Überraschend an dem lüfterlosen Produkt ist, dass darin kein Intel-Prozessor werkelt, sondern ein mit Qualcomm entwickelter ARM-Chip der Bezeichnung SQ1.
Das verbaute SoC verfügt über ein integriertes LTE-Modem und hat eine Leistungsaufnahme von nur 7 Watt. Ausserdem wird es durch einen KI-Beschleuniger unterstützt, der bei Videokonferenzen beispielsweise den Blick so korrigiert, dass dir dein Gesprächspartner scheinbar immer in die Augen schaut.
Klingt alles ganz gut, dennoch habe ich viele Fragezeichen. Insbesondere nachdem Microsoft gemeinsam mit Adobe die Software Fresco auf der Bühne vorstellt und danach davon spricht, dass auch weitere Produkte in Entwicklung seien. Produkte wie Adobe Acrobat werden genannt – doch zu Photoshop, InDesign oder Illustrator wird geschwiegen. Kann es sein, dass die x86-Emulation bei Windows for ARM zu wenig Power dafür hat und daher nun alles erst angepasst werden muss? Oder liegt es daran, dass nur 32-Bit-Code emuliert werden kann? Wie dem auch sei – dank Adobe Fresco können sich Kreative dennoch bereits jetzt austoben. Du kannst damit zeichnen und malen, sei es mit digitaler Wasser- oder Ölfarbe.
Bestens gefällt mir das neue Type Cover mit integriertem Surface Slim Pen. Der Pen lässt sich direkt im Cover unterbringen und wird dabei auch per Induktion aufgeladen. Somit besteht nie die Gefahr einer leeren Batterie. Beim Test liegt der Stift trotz seiner flachen Form gut in der Hand. Handschriftliche Notizen lassen sich damit genauso gut erstellen, wie direkt von der Handschrift übersetzte Einträge in den Office-Programmen.
Gewöhnungsbedürftig ist allerdings das Zeichnen. Ich bin kein grosser Künstler, dennoch habe ich schon diverse Produkte von Wacom ausprobiert und muss sagen, dass die Oberfläche von Wacom-Produkten ein besseres Handling ermöglicht. Tablets oder 2-in-1-Geräte haben im Vergleich eine rutschige Oberfläche. Bei Grafiktablets hingegen fühlt es sich eher danach an, als ob du auf Papier zeichnen würdest.
Beim Antesten läuft das Surface Pro X auch mit vielen offenen Browser-Tabs flüssig. Ich bin sehr gespannt, was das Produkt in einem künftigen Review für eine Falle machen wird. Die ersten Geräte sollen hierzulande am 19. November ausgeliefert werden.
Der tägliche Kuss der Muse lässt meine Kreativität spriessen. Werde ich mal nicht geküsst, so versuche ich mich mittels Träumen neu zu inspirieren. Denn wer träumt, verschläft nie sein Leben.