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Apple stellt die AirPods 3rd Gen vor
von Livia Gamper
Apple hat am October Event nicht eine neue CPU vorgestellt, sondern zwei. Dazu kommt ein neues 16-Zoll Macbook Pro, die Rückkehr des MagSafe Chargers und ein Notch auf einem MiniLED Screen.
Am Apple October Event 2021 mit dem Titel «Unleashed», also «entfesselt», hat Apple CEO Tim Cook viel versprochen. Neue Macbooks mit nie dagewesener Leistung. Es soll im Wesentlichen alles besser werden. Die Entfesselung des Macbooks sei das Release der neuen CPUs mit dem Namen M1 Pro und M1 Max.
Aber zuerst die Frage: Ist die erste Minute des Livestreams eine Version des Soundtracks aus Doom? Egal, ich feiere den Sound. Also nicht nur den vor dem eigentlichen Event. Apple klingt im Oktober gut.
Der Chip im neuen Macbook Pro heisst M1 Pro und ist speziell für Profis gemacht. App-Programmierer werden von Senior Vice President of Hardware Engineering John Ternus erwähnt. Ich würde mal behaupten, dass auch Video Editors ihre helle Freude an der neuen Architektur haben. Zumindest falls das Display auch entsprechend vorkalibriert auf den Markt kommt. Entsprechende Informationen bleibt uns Apple noch schuldig.
Die Geschwindigkeit erhöht Apple dadurch, dass der M1 Pro neu gestaltet wurde. Damit erreicht das Gerät bis zu 200 GB/s Datentransfer und verkraftet 32 Gigabyte RAM. Die 10-Core CPU soll bis zu 70% schneller als der M1 sein. Dazu kommen 16 Grafikkerne, die doppelt so schnell wie die integrierte GPU des M1 sein sollen.
Weiter ist eine hardwareseitige Encodierung für H.264 Videos an Bord. Ob es der M1 Pro damit schafft, 4k/60fps in Echtzeit zu rendern? Wissen wir noch nicht, aber ProRes und ProRes RAW sind zumindest angekündigt.
Wenn jetzt da ein Use Case ist wie der eines Video Editors, dann ist es möglich, dass der M1 Pro nicht schnell genug ist. Da soll der M1 Max zum Zug kommen. Dieser ist noch schneller als der ohnehin schnellere M1 Pro, der wiederum schneller ist als der aktuelle M1, der definitiv schneller ist als die Konkurrenz. So wird das zumindest in der Apple-Show gesagt.
Der M1 Max unterstützt bis zu 64 Gigabyte RAM, hat eine Datentransferrate von 40 Gigabyte pro Sekunde und eine 32-Core-GPU.
4k/60fps in Echtzeit klingt extrem plausibel.
Apple kann es doch nicht lassen. Wo konkrete Zahlen beim Tech-Beschrieb der beiden neuen CPUs viel Auskunft geben könnten, ist da die Grafik, die nichts aussagt.
Die X-Achse mit dem Stromverbrauch in Watt ist gut. Da gibt es nichts auszusetzen. Doch die Y-Achse ist ein Problem. Impliziert ist, dass die Legende da Prozente sind. Bestätigt ist aber nichts. Was ich da verstehe ist «Der M1 Max ist 200 gut». 200 was? 200 Äpfel? 200 Kilo? 200 Katzennasen?
Apple macht mit dem Macbook Pro einen grossen Schritt in Richtung Gegenwart. Die Ränder zwischen Bildschirm und den physischen Rändern des Geräts sind dünn. Die verbaute Webcam hinterlässt aber einen Notch. Dieser Notch ist jedoch genauso gross wie die macOS'sche Menüleiste am oberen Bildschirmrand. So soll möglichst wenig Bildschirmnutzfläche für den Notch draufgehen.
Auch beim Klang hat sich Apple etwas Neues einfallen lassen. Viel zu sagen gibt es bis zum Review aber nicht. Nur das: Der Bass soll besser klingen und neu liefern sechs Speaker den Ton.
Apple verkauft die Macbooks zu Preisen zwischen 2199 Franken und 3849 Franken. Die genauen Preise ausserhalb des Apple Stores können leicht variieren, daher sind das hier nur Richtwerte. Die Euro-Preise gelten nur für Österreich, dürften aber in Deutschland ähnlich sein.
Die Geräte dürften laut Apple um den 26. Oktober herum in den Regalen der Läden und Lager eintreffen.
Dass eine Apple Keynote gleichermassen Tech-Demo wie auch Selbstinszenierung Apples ist, ist klar und nichts Neues. Würde ich auch so machen, wenn ich so etwas wie den M1 in meinem Portfolio hätte. Trotzdem ist der Anteil von Marketing-Blabla recht hoch. Hoch genug, dass er Schatten auf die rohen Zahlen der Performance wirft.
Denn diese Zahlen klingen nicht nur gut, sondern sehr gut. Dass das neue Macbook Pro «the fastest Macbook ever» ist, ist klar. Aber die rohen Zahlen lassen auf Echtzeit-Rendering spekulieren. Und das ohne signifikanten Akkulaufzeitverlust? Geht das? Kann das überhaupt sein?
Es gibt nur eines: Den Test. Denn wenn wir auf eines stolz sind, dann darauf, dass wir uns von Marketing-Versprechen nicht allzu sehr beeindrucken lassen. Daher: Bring it on!
Zum Schluss noch dies: Der Track während dem Warten auf den Anfang der Keynote heisst «Orck» und stammt von Gesaffelstein.
Journalist. Autor. Hacker. Ich bin Geschichtenerzähler und suche Grenzen, Geheimnisse und Tabus. Ich dokumentiere die Welt, schwarz auf weiss. Nicht, weil ich kann, sondern weil ich nicht anders kann.