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LG Signature OLED TV R: Warum sollen nur Smartphones faltbar sein?

Es gibt nicht viel zu sagen zum rollbaren Fernseher des südkoreanischen Herstellers LG. Ausser vielleicht das: Wow.

Fünf silbrige Boxen stehen am LG-Stand. Dahinter Fernseher. Sie zeigen Funkenregen. Oben an den Boxen öffnet sich eine Klappe und ein Bildschirm fährt aus.

Videoproduzentin Stephanie Tresch und mir fehlen die Worte.

Da hat es LG doch tatsächlich hingekriegt einen 4K-OLED-Bildschirm so zu bauen, dass er auf eine Rolle mit wohl etwa 25 Zentimetern Durchmesser aufgerollt werden kann.

Wow.

Der Fernseher in deinem Haushalt

Warum uns das so beeindruckt, ist klar. Fernseher sind keine besonders eleganten Objekte. Vor allem dann nicht, wenn sie ausgeschaltet sind. Dann hast du einfach ein schwarzes Rechteck in deinem Wohn- oder Schlafzimmer und das macht dir dann einen toten Flecken in den Raum. Du ignorierst den toten Fleck einfach, denn du bist es dich gewohnt, dass in Wohnzimmern Fernseher rumstehen. Wenn das Gerät eingeschaltet ist, dann nimmst du den Fernseher nicht als Objekt wahr, sondern nur den Inhalt, der auf dem Bildschirm dargestellt wird.

Es dürfte diese Überlegung sein, die den Konzern dazu gebracht hat, die faltbare Bildschirmtechnologie dazu zu verwenden, ein ganzes Fernsehgerät aufzurollen.

Dass LG faltbare Displays herstellen kann, wissen wir seit allerspätestens der Berliner IFA im vergangenen Jahr. Denn dort hat der Konzern einen raumhohen kurvigen Weg gebaut, der aus faltbaren Displays bestanden hat. Apropos, faltbar und rollbar ist im Wesentlichen dasselbe. Denn wenn du ein Display zum aktuellen Zeitpunkt der Technologie faltest, dann ist das nicht ein Falten, wie du es von einem Bogen Papier her gewohnt bist, sondern eigentlich ein Aufrollen. Scharfe Falze wirst du nirgends finden.

Jetzt aber steigt da der Screen eines LG Signature OLED TV R aus der Kiste. Dazu gibt es nicht wirklich viel zu sagen, ausser, dass dir das wirklich teure Gerät etwas Raum zurückgeben wird.

Die fast unsichtbaren Kabel

Im Werbespot zum Gerät siehst du keine Kabel.

«Die siehst du in den Werbespots nie. Fernseher in Werbungen für Fernseher werden über die Luft mit Strom und Bilddaten versorgt», sagt Editor Luca Fontana. Er als Fernsehexperte muss es wissen.

Daher schaue ich am Stand des südkoreanischen Herstellers genau hin: Wo sind die Kabel? Hängen die einfach hinten herunter?

Nein, denn wenn du genau hinsiehst, dann siehst du im rechten Fuss eine kleine Öffnung, wohl kaum länger als 10 Zentimeter. Da kommen zwei Kabel raus. Eines für den Strom, das andere ein HDMI? Wir wissen es nicht. Am Stand weiss das auch niemand, denn um die TVs scheinen keine Marketingleute zu stehen, sondern nur Sicherheitskräfte.

Verständlich, denn ich würde so einen TV wirklich gerne wollen. Vorausgesetzt der Test, den Luca hoffentlich noch machen wird, fällt gut aus.

Alle Artikel zur CES 2019 findest du hier.

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Journalist. Autor. Hacker. Ich bin Geschichtenerzähler und suche Grenzen, Geheimnisse und Tabus. Ich dokumentiere die Welt, schwarz auf weiss. Nicht, weil ich kann, sondern weil ich nicht anders kann.

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