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«Iron Man VR» – oder besser gesagt, der Ladesimulator

In «Iron Man VR» kannst du dich wie Tony Stark fühlen. Inklusive Wartezeit, in der der Superheld am 3D-Drucker steht, bis ein neues Kampfanzug-Teil fertig ist: «Iron Man VR» ist voller Ladebildschirme. Ganz ohne Reiz ist es dennoch nicht.

Tony Stark hat sich aus dem Waffenbusiness zurückgezogen. Doch schon wenige Jahre später holt ihn seine Vergangenheit wieder ein. Eine Hackerin namens «Ghost» will Rache an Iron Man nehmen für den Schaden, den seine Waffen angerichtet haben. Die Story basiert auf keiner Comicvorlage und wurde eigens für das Spiel entwickelt. Wirklich Tiefgang solltest du aber nicht erwarten. In «Iron Man VR» geht es vielmehr darum, dass du dich wie der legendäre Superheld fühlen kannst.

Bei Iron Man sieht das einfacher aus

Mit der Playstation VR auf dem Kopf und den Move-Controllern in der Hand schlüpfst du in den gold roten Kampfanzug. Die Steuerung ist eigentlich ziemlich clever. Die Move-Controller repräsentieren die Düsen von Iron Mans Anzug. Wenn du sie nach hinten hältst, fliegst du nach vorne, wenn du sie nach unten richtest, gehts aufwärts und so weiter. Schiessen kannst du, in dem du einfach mit der Hand Gegner ins Visier nimmst.

Leider merkst du das Alter der Controller, die noch aus der PS3-Ära stammen, deutlich an. Einerseits sind die vier Playstation-Knöpfe schwer ertastbar und andererseits sind die Controller nicht sonderlich präzise. Die Steuerung von Iron Man fühlt sich etwas hakelig an und gerade in hektischen Momenten finde ich es schwierig, die richtigen Waffen auszuwählen und gleichzeitig nicht in ein Hochhaus zu fliegen.

Wenn das ganze aber mal klappt, macht es durchaus Spass, Drohnen hinterher zu jagen oder Panzer mit einem Groundslam platt zu machen. Im Verlauf des Spiels kannst du deinen Anzug mit neuen Waffen ausstatten und ihm einen neuen Anstrich verpassen.

Hier gibt’s nichts zu sehen

Schade nur, kann auch die Präsentation nicht wirklich überzeugen. Optisch sieht das Spiel wie ein PS3-Titel aus. Städte sind praktischerweise immer menschenleer, wirken aber auch sonst völlig leblos. Texturen sind matschig und verpixelt, was in den Actionszenen etwas weniger stört, bei den Zwischensequenzen aber deutlich ins Auge fällt.

Und als ob das nicht alles wäre, brauchst du auch noch Geduld. Viel Geduld. Vor-, während und nach jeder Mission wartest du teilweise über eine Minute, bis das Spiel geladen hat. Manchmal starrst du dabei in das schwarze Nichts deiner Brille und, wenn du Glück hast, in einen langweiligen Ladescreen. Anders als bei Nicht-VR-Games kannst du die Zeit nicht mit deinem Smartphone überbrücken. Ich war dabei wortwörtlich am Däumchen Drehen.

«Iron Man VR» ist trotz allem kein schlechtes Spiel. Wenn du schon immer mal Iron Man sein wolltest, gibt es aktuell kaum etwas Besseres – auch aus Mangel an Alternativen. VR ist definitiv kein Gimmick und das Herumschweben und gleichzeitige Gegner aus der Luft holen, hat seinen Reiz. Dennoch lohnt es sich möglicherweise zu warten, bis «Marvel’s Avengers» erscheint. Das könnte zwar durchaus ein Flopp werden, aber optisch kriegst du davon zumindest keinen Augenkrebs.

«Iron Man VR» ist ab dem 3. Juli erhältlich für Playstation VR.

Sony Marvel's Iron Man VR (PS4, Multilingual)
Game

Sony Marvel's Iron Man VR

PS4, Multilingual

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Als Kind durfte ich keine Konsolen haben. Erst mit dem 486er-Familien-PC eröffnete sich mir die magische Welt der Games. Entsprechend stark überkompensiere ich heute. Nur der Mangel an Zeit und Geld hält mich davon ab, jedes Spiel auszuprobieren, das es gibt und mein Regal mit seltenen Retro-Konsolen zu schmücken. 


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