
News & Trends
iPhone SE Review: Apple stürmt die Android-Hochburg
von Dominik Bärlocher
Das iPhone 12 wird in wenigen Minuten vorgestellt. Hier schon mal alles, was wir drüber wissen, denn Sunrise hat vielleicht das iPhone geleakt. Und Bingo.
Endlich. Das neue iPhone ist hier. In einer aufgezeichneten Keynote hat Apple-CEO Tim Cook das neue Handy aus dem Hause Apple vorgestellt. Selbst wenn die Features drüben bei Android fortgeschrittener sein mögen und die Worte «Best Ever» tendenziell zu oft gefallen sind, das Phone verspricht viel. Daher hat Reddit User u/vada_pongal ein Keynote Bingo zum Mitspielen gemacht.
Eins einfach schon vorneweg: Die harten Kanten des neuen iPhones können nur mit dem Wort «wunderschön» beschrieben werden. Denn kantige Kanten sind nicht nur recht nett anzusehen, sondern auch sehr griffig. Generell: Wie ein Phone in der Hand liegt, ist viel wichtiger als die Screen-Grösse. Und da gewinnen flache oder abgeflachte Kanten.
Apple hat das Portfolio der iPhones überarbeitet, denn da war einst «das iPhone», dann «das iPhone und das iPhone Plus», dann «das iPhone, das iPhone Pro und das iPhone Pro Max». Seit dem iPhone 12 sieht das so aus:
Apple baut also nicht nur die Software aus, sondern will mit seinen Phones möglichst viel vom Markt erschliessen und möglichst viele Bedürfnisse und Wünsche abdecken. Es ist nicht mehr einfach so «Hier iPhone, friss oder stirb». Dafür spricht auch das neue iPhone SE, das marketingtechnisch auf ein jüngeres Publikum abzielt. Generell aber ist es ein iPhone für die, die keine 1000 Stutz für ein Phone liegen lassen wollen.
Dazu kommt ein neues OLED Display mit dem Namen Retina Display XDR, das «doppelt so viele Pixel» hat. Das Glas oben auf dem iPhone heisst neu Ceramic Shield und stammt aus dem Hause Corning. Der Schwall Marketingsprech läuft darauf hinaus, dass das iPhone viermal mehr aushalten soll, bevor es kaputt geht. Das sei der grösste Stabilitätszuwachs ever.
Bei Bedarf kann ich den iPhone Index aktualisieren sobald die Preise für die Schweiz final bekannt sind. Die US-Preise sind zwar bekannt, verstehen sich aber wie üblich ohne Mehrwertsteuer. Schweizer Preise aber sind mit Mehrwertsteuer angegeben. Diese Angaben sind aber ohne Gewähr und können sich rasant ändern.
Es gab mal eine Zeit, in der Time-of-Flight, kurz ToF, der Goldstandard der Tiefenmessung im Kamerasystem war. Das war offensichtlich ein kurzer Zwischenschritt der Industrie, denn Apple hat die Tendenz Standards der besagten Industries zu setzen. Apple stattet die iPhones mit drei Kameras mit einem Tiefensensor aus, der auf Laser basiert, Lidar genannt. Das soll nicht nur die Bilder der Kameras verbessern, wenn es um die Tiefenschärfe, Bokeh genannt, geht, sondern auch bei Augmented Reality Features helfen.
Genau hier ist die Sache mit dem Standards setzen etwas seltsam. Augmented Reality hat noch nicht ganz Fuss gefasst, auch wenn Apple seit einigen iPhone-Generationen die Funktion pusht. Nützlich kann es zweifellos sein. Ein Beispiel: Wenn du einen Ikea-Schrank für deine Wohnung kaufen willst – er heisst bestimmt Hörpendörpen oder so – dann könntest du via Ikea-App die Kamera auf eine Ecke in deinem Zimmer richten, dann zeigt dir der Bildschirm die Ecke mit Schrank an. Oder halt in Games. Apple macht damit immer mal wieder so bitzli Werbung, aber bis AR Gaming in dieser Form Einzug hält wird wohl noch einige Zeit ins Land ziehen.
Trotz aller Kaffessatzleserei, das Apple iPhone 12 Pro und das iPhone 12 Pro Max haben einen Laser, der die Tiefe eines Bildes misst.
Video wird im Night Mode anscheinend besser. Das Demo Video aus Las Vegas sieht nicht schlecht aus. Auffällig: Kein Originalton. Denn damit straucheln Smartphones generell.
Das iPhone 12 Pro und später das Pro Max können irgendwas mit Raw-Photos. Das heisst Apple ProRaw. Ist das nativer Raw Support? Yessss! Hoffentlich kann ich die Raw Files als Raw exportieren und muss mich nicht auf die Maschinenintelligenz verlassen.
Die neuen iPhones werden mit dem neuen A14 Bionic Chip ausgestattet. Das soll die Smartphones noch schneller werden lassen. Wie schnell genau der A14 Bionic ist, ist aus offizieller Quelle wie immer nicht zu erfahren. Denn in der Videoaufzeichnung aus Cupertino heisst es nur 50 Prozent schneller. So gut das auch klingt, ich würde gerne einmal eine absolute Zahl hören. Nur einmal alle fünf Jahre oder so. Denn immer nur «15% schneller», dann «48% schneller» und so weiter führen doch zu nichts. Ich wage zu unterstellen, dass auch ein Durchschnitts-User heutzutage in der Lage ist, mit den Begriffen «Hexa-Core» oder «6GB RAM» etwas anfangen zu können.
Eine fixe Zahl aber, nebst «11 Billionen Operationen pro Sekunde»: Der A14 ist ein Chip, der im 5nm-Verfahren hergestellt wird. Der gängige Standard derzeit ist 7nm, was zwar schon beeindruckend gut ist, aber halt doch noch einen Zacken mehr Energie im Betrieb braucht als ein 5nm-Chip. So stromsparend 5nm auch sein mag, die Energieersparnisse werden wohl für andere Features gebraucht. Namentlich: 5G.
Besonders aber: Der A14 Chip ist eine 5G-Plattform. Damit macht Apple einen grossen Schritt nach vorn und tritt den Mobilfunkanbietern dieser Welt mächtig in den Hintern. Denn diese lassen sich in einigen Ländern noch etwas Zeit mit dem Ausbau des 5G-Netzes, das um ein Vielfaches schneller ist als der aktuell beste Standard 4G LTE.
Das könnte der Durchbruch sein für einen Ausbau der eher schleppend vorangeht. Denn eben: Apple setzt Standards, andere experimentieren. Tim Cook nennt 5G den Standard des Jahrzehnts. Tim Cook hat Recht. Jetzt müssen die Mobilfunkprovider nachziehen.
Hat schon letztes mal prima funktioniert mit «Fragt nicht, die Informationen kommen dann bei Zeiten». Daher die Verkaufsstarts:
Kann aber gut sein, dass digitec hier etwas aushecken wird. Stay tuned.
Journalist. Autor. Hacker. Ich bin Geschichtenerzähler und suche Grenzen, Geheimnisse und Tabus. Ich dokumentiere die Welt, schwarz auf weiss. Nicht, weil ich kann, sondern weil ich nicht anders kann.