
iOS: Apple lässt App-Downloads von Websites zu

Apple macht einen weiteren Schritt in Sachen Sideloading. Ab dem nächsten iOS-Update sollen Entwickler die Möglichkeit haben, ihre Apps direkt von ihrer Website zum Download aufs iPhone anzubieten. Die Anforderungen an die Unternehmen sind allerdings hoch.
Der Digital Markets Act in der EU schreibt Apple unter anderem eine Sideloading-Pflicht für iOS vor. Das bedeutet, dass du Apps aus anderen Quellen als dem eigenen App Store beziehen kannst. Apple kommt dieser Pflicht zwar nach, aber nur sehr zögerlich und unter eher unattraktiven Bedingungen für Entwicklerfirmen. Das sorgt für rote Köpfe.
Jetzt hat Apple weitere Zugeständnisse an den DMA gemacht. Die US-Amerikaner schreiben auf ihrem News-Blog, dass Apps in der EU bald ohne separaten App Store erhältlich sein werden. Das bedeutet, Entwickler dürfen ihre iOS-Apps nun zum Beispiel auf Ihrer Website zum Download anbieten. Diese kannst du dann herunterladen und installieren – komplett ohne iOS- oder anderen App Store.
Weitere Öffnung ja, aber...
Der Vorteil für App-Entwickler und -Entwicklerinnen liegt auf der Hand. Die «Apple Tax» entfällt. Sie müssen also nicht 30 Prozent ihrer App-Einnahmen an Apple abgeben. Jedoch hat Apple wiederum eine Reihe von strengen Richtlinien aufgestellt, welche die Unternehmen zu erfüllen haben, damit sie ihre Apps über eigene Quellen vertreiben dürfen. Dies sind zum Beispiel:
– Wie bei Drittstores fällt beim Download die «Core Technology Fee» von 50 Cent an (ab einer Million Downloads). Von dieser Gebühr sind lediglich gemeinnützige Organisationen und staatliche Behörden der EU befreit.
– Das Unternehmen muss in der EU gegründet, ansässig und registriert sein – oder eine solche Tochterfirma haben. Als solche muss das Unternehmen seit mindestens zwei Jahren ununterbrochen Mitglied von Apples Entwicklerprogramms sein.
– Die betroffene App muss im abgelaufenen Kalenderjahr in der EU mindestens eine Million Erstinstallationen auf iOS vorweisen können.
– Sie halten sich ihrerseits an alle Regularien der EU, so zum Beispiel den DMA und den DSA (Digital Services Act).
– Sie müssen die Apps weiterhin innerhalb der Apple-Entwicklungsumgebung programmieren.
Das sind eine Menge Hürden für Unternehmen, die eine Menge kleinerer Firmen bereits ausschliesst. Aber auch grössere Player, die zum Beispiel die Spieleschmiede «Epic Games», scheitert zum Beispiel an der Zwei-Jahres-Vorgabe für die Developer-Mitgliedschaft.

Quelle: Florian Bodoky
Ausserdem hat Apple einige Herausforderungen für Anwender in petto. Wenn du eine solche App auf deinem iPhone installieren möchtest, musst du den Entwickler der App in den Einstellungen erst «whitelisten». Also explizit erlauben, dass Apps dieses Entwicklers installiert werden dürfen. Dies musst du für jede Entwicklerfirma einzeln machen.
Immerhin: Apple hat im gleichen Aufwasch angekündigt, seine «Anti-Steering-Regel» aufzuweichen. Künftig dürfen Anbieter in ihren Apps ihre Produkte und Dienste samt Preisen bewerben und sogar auf extreme Websites verlinken. Diese Möglichkeiten setzt Apple in der kommenden iOS-Version um – diese erscheint «später im Frühjahr».


Seit ich herausgefunden habe, wie man bei der ISDN-Card beide Telefonkanäle für eine grössere Bandbreite aktivieren kann, bastle ich an digitalen Netzwerken herum. Seit ich sprechen kann, an analogen. Wahl-Winterthurer mit rotblauem Herzen.