

HyperX Fury RGB: Einsteiger-RAM zu fairem Preis

Die Fury-Reihe von HyperX bekommt blinkende Lichter und wird um die HyperX-Fury-RGB-Reihe ergänzt. Ich habe mir ein 4 x 8 GB DDR4-3200-Kit der RAM-Riegel besorgt und getestet, ob die Dinger nebst der rassigen Beleuchtung auch sonst was taugen.
Für Einsteiger gedacht, bietet die Fury-RGB-Reihe Taktfrequenzen zwischen 2400 MHz und 3466 MHz mit Kapazitäten von 8 GB bis 16 GB pro Modul. Die Kits sind mit bis zu 64 GB Gesamtkapazität erhältlich. Wer mehr Speed und grössere Kapazitäten will, muss zur Predator-Reihe von HyperX greifen. Die verfügt übrigens bereits seit längerem über RGB. Ich teste folgende Module:

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Design und Funktionalität
Am Design der RAM-Riegel ändert sich im Vergleich zur Fury-Reihe nur wenig. Sie sind nach wie vor schwarz und der HyperX- sowie Fury-Schriftzug ziert sie. Die schwarze Farbe passt zu den meisten Mainboards und dürfte sich dort optisch gut einfügen. Neu ist die weiss-milchige Streuleiste oben, die sich über die fünf Dioden erstreckt. Die RGB wirken sich jedoch auf die Höhe der RAM aus: Statt 34 Millimetern bei der Non-RGB-Variante sind’s jetzt neu 41.24 Millimeter. Dennoch ist die Höhe für RGB-RAM relativ flach. Anderes Low-Rise-RAM wie beispielsweise die G.Skill Trident Z RGB sind 44 Millimeter hoch. Corsairs Vengeance RGB Pro bringt’s sogar auf 51 Millimeter.

Es blinkt, also ist es?
Ansteuern tust du die Dioden mit der HyperX-Genuity-Software oder einer kompatiblen Mainboard RGB Software. Die Steuerung mit HyperX NGenuity funktioniert ganz gut, bei den Beleuchtungseffekten hast du die Wahl zwischen sieben Beleuchtungsmöglichkeiten. Andere Hersteller bieten hier mehr. Selbst mit der Mystic Light Software von MSI stehen mir für den RAM mit neun Beleuchtungsmöglichkeiten zwei mehr zur Verfügung. Die Dioden kannst du nur alle gleichzeitig ansteuern. Damit bietet HyperX das Nötigste. Fairerweise muss ich erwähnen, dass bisher nur Corsair das Ansteuern der einzelnen Dioden beim RAM anbietet.

Die RAM-Riegel sind mit der Infrared-Sync-Technologie von HyperX ausgestattet. Jeder Riegel verfügt über einen Sensor, der seinen Nachbar-Riegel genau im Auge behält und sich dementsprechend synchronisiert. So sollen die einzelnen Module immer synchron laufen. Das funktioniert ganz gut, täuscht aber nicht über einige Kritikpunkte bei den RGB hinweg.
Erstmal sind die einzelnen Dioden von blossem Auge sichtbar. Auf den Bildern hier im Artikel ist das noch etwas extremer. Die Streuleiste erfüllt ihren Job also nur bedingt. Hinzu kommt, dass die Streuleiste milchig ist. Zum Testen habe ich die RGB meines CPU-Blocks und der RAM gleich eingestellt. Der Unterschied durch die milchige Leiste ist enorm. Das ist schade, wenn du deinem Build einen einheitlichen Look verpassen willst. Enttäuschend sind für mich auch die Übergänge bei animierten Beleuchtungseinstellungen. Bei der Regenbogenwelle habe ich den Eindruck, dass die RGB flimmern. Die Farbübergänge scheinen nicht ganz flüssig. Deshalb entsteht wohl der Eindruck des Flimmerns bei statischen Beleuchtungsmöglichkeiten nicht.
Vom Durchsatz und der Latenz
Leider habe ich für den Test noch keinen Vergleichswert, da ich zum ersten Mal RAM teste. Deshalb lasse ich die Fury RGB gegen die Corsair Dominator Platinum RGB (2x, 8GB, DDR4-3200, DIMM 288) unserer Testbench antreten. Leider hat diese nur zwei Riegel. Ich lasse die aber im Dual Channel laufen. Daher sollten die Ergebnisse vergleichbar sein. Unsere Testbench läuft übrigens zurzeit mit folgenden Komponenten:
- AMD Ryzen 3900X, gekühlt mit Stock Cooler
- ASUS ROG Crosshair VIII Formula (X570)
- Sapphire Radeon RX 5700 XT
- Corsair MP600
Das sind die Ergebnisse der Fury RGB:
- Schreibgeschwindigkeit: 48791 MB/s
- Lesegeschwindigkeit: 46864 MB/s
- Kopiergeschwindigkeit: 49614 MB/s
- Latenz: 82.4 Nanosekunden

So schnell waren die Dominator Platinum RGB:
Schreibgeschwindigkeit: 48203 MB/s
Lesegeschwindigkeit: 46434 MB/s
Kopiergeschwindigkeit: 46956 MB/s
Latenz: 80.2 Nanosekunden
Ausser bei der Kopiergeschwindigkeit liegen die Ergebnisse beider RAM nahe beieinander. Hier schlagen die Fury RGB die Dominator Platinum RGB. Die Dominator schlagen die Fury RGB nur bei der Latenz. Diese Unterschiede sind aber so gering, dass sie in der Praxis kaum spürbar sind.
Viel RAM, aber wenig RGB fürs Geld
Die Fury RGB bieten viel für verhältnismässig wenig Geld. Die Dominator Platinum RGB kosten rund 8.78 Franken pro Gigabyte. Die Fury nur 6.75 Franken. Dafür machst du beim RGB Abstriche. Bei den Dominator Platinum RGB sind die Dioden einzeln ansteuerbar und nicht von einer milchigen Leiste überdeckt. Der RGB-Effekt gefällt mir hier besser.
Kannst du mit dem nicht ganz perfekten RGB leben, sind die Fury RGB eine gute Wahl. Brauchst du sowieso keine blinkenden Lichter, gibt’s immer noch die Standard Fury für weniger Geld.


Technologie und Gesellschaft faszinieren mich. Die beiden zu kombinieren und aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten, ist meine Leidenschaft.