
Hintergrund
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von Dayan Pfammatter
The Music Lab ist ein Online-Hörtest der Harvard Universität. In etwa fünf Minuten erfährst du, ob du ein feines Musikgehör hast, oder ob du Töne nur miserabel einordnen kannst.
Unter diesem Link findest du das Music Lab mit dem Test des psychologischen Departements von Harvard. Am besten machst du den Test mit Kopfhörern, es geht aber auch ohne. Die mobile Version hat bei mir ebenfalls funktioniert, sie ist aber laut den Harvards Forschern noch nicht final.
Am Test kannst du anonym teilnehmen. Zuerst fragt dich die englische Seite, ob du von dir denkst, dass du unmusikalisch bist. Dann musst du Geschlecht, Alter, Herkunftsland und Herkunftssprache angeben. Danach macht die Seite zwei, drei Lautstärke-Tests. Zum Schluss fragt dich die Seite noch, ob du an einer Hörbehinderung leidest.
Nach alldem startet der Test und du klickst dich durch 32 verschiedene Töne, bei denen du unterscheiden musst, ob er höher oder tiefer ist als die zuvor gehörten. Dabei wird nicht nur beachtet, ob du richtig gehört hast, auch deine Zeit wird gemessen und im Ergebnis eingerechnet.
Nach dem Test will die Seite noch von dir wissen, was für einen Ausbildungsgrad du hast und ob du Test schonmal gemacht hast. Danach will die Seite noch einige Angaben zu deiner musikalischen Vergangenheit. Dann spuckt sie dir dein Ergebnis aus. Du siehst, wie du im prozentualen Vergleich zu anderen Testpersonen stehst und wie viele der 32 Töne du richtig geraten hast.
Die Forscher versprechen, dass die Teilnahme an der Studie anonym erfolgt und die Daten sicher auf einem passwortgeschützten Server in Harvard abgelegt werden. Es erfährt also niemand davon, wenn du im Test katastrophal abschneiden solltest. ;)
Mit dem Test wollen die Forscher herausfinden, wie unser Verstand arbeitet. Dabei untersuchen sie, wie wir einen Sinn aus der Musik machen, die wir zu hören bekommen. Deine Daten können also von den Forschern eingesehen werden und werden danach als Gesamtergebnis der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Genau genommen stehen hinter dem allgemeinen Begriff «Musikgehör» das absolute und das relative Gehör. Menschen, die ein absolutes Gehör haben, können die Höhe eines beliebigen Tones genau bestimmen. Anders als du beim Test müssen sie dazu keinen Referenzton hören. Drückst du zum Beispiel auf dem Klavier eine Taste, kann dir eine Person mit absolutem Gehör den Namen des Tons nennen. Nur sehr wenige Menschen sind mit einem absolutem Musikgehör gesegnet. Gemäss Wikipedia hat nur eine von Tausend Personen ein absolutes Gehör.
Was im Musik Lab getestet wird, ist das relative Gehör. Beim relativen Gehör werden Töne anhand eines Referenztons identifiziert. Beim Online-Test wird nur ein ganz kleiner Teil des relativen Gehörs getestet. Denn das relative Gehör setzt sich aus deutlich mehr Fähigkeiten zusammen, als nur zu unterscheiden, ob der gehörte Ton höher oder tiefer ist. Es muss auch der Abstand bestimmt werden können – zu Beispiel in Oktaven und zum Abstand des Stimmtons A. Dies wird im Test nicht geprüft. Im Test wird die sogenannte Tonhöhenwahrnehmung geprüft. Einen anderen, etwas schwereren Test findest du zum Beispiel hier.
Der Harvard-Test ist ohne grosse Hürden durchführbar und gibt dir dennoch eine Einschätzung zu deinem Musikgehör. Poste doch in die Kommentare, wie du im Test abgeschnitten hast.
Experimentieren und Neues entdecken gehört zu meinen Leidenschaften. Manchmal läuft dabei etwas nicht wie es soll und im schlimmsten Fall geht etwas kaputt. Ansonsten bin ich seriensüchtig und kann deshalb nicht mehr auf Netflix verzichten. Im Sommer findet man mich aber draussen an der Sonne – am See oder an einem Musikfestival.