Hinter den Kulissen

Black Friday Oder der Blick in die Kristallkugel

Black Friday, Cyber Monday und dann das Weihnachtsgeschäft: Es warten ereignisreiche Wochen auf uns. Acht Experten erzählen, wie sie sich auf diese Spitzenzeit seit Monaten vorbereiten.

Der Winter steht vor der Tür: Kurz nach vier Uhr ist es dunkel und ein paar Verrückte spielen schon die ersten Weihnachtslieder. Für meine Kolleg*innen Irene, Sladjana, Theresa, Luca, Thomas, Yann, Roman und Mathias ist es die geschäftigste Zeit des Jahres. Die acht stehen nämlich an der Speerspitze einer ganzen Gruppe von Menschen, deren berufliches Leben sich in diesen Tagen um eine geheime Liste dreht: Auf sie kommen nämlich all die Produkte, die du dir unter dem Christbaum wünschst (oder auch nicht).

Die Vorbereitungen fürs Weihnachtsgeschäft und auf die beiden Schnäppchentage Black Friday und Cyber Monday laufen seit dem Sommer (ihr wisst: die Zeit, als wir noch in Badehosen rumgerannt sind und die Sonne nie unterzugehen schien). In hitzigen Büros kamen verschiedene digitecos oder Galaxianer ab diesem Zeitpunkt immer wieder zusammen und haben sich vorbereitet. Es begannen sich Anspannung, Vorfreude und Ungewissheit zu vermischen. Über allem die grosse Frage: Wie machen wir dich da draussen und uns hier drinnen gleichzeitig glücklich? Es ist ein Walzer ins Ungewisse – oder eben: ein Blick in die Kristallkugel.

Thomas ist Marketing Manager im Bereich Audio. Er ist für die Preissetzung der Kopfhörer, Boxen und Verstärker in unserem Sortiment zuständig. Zusammen mit seinen Kollegen im Einkauf hat er in den letzten Monaten all seine Quellen bei den Herstellern angezapft. Es ist ein alle Jahre wiederkehrender Tanz, bei dem es vor allem um zwei Dinge geht: Wir wollen euch die Waren, die ihr wollt, möglichst günstig anbieten und dabei keinen Haufen Geld verlieren. Und wir wollen genau die richtige Menge einkaufen.

Dabei weisen die verschiedenen Kategorien unterschiedliche Preis-Elastizitäten auf: Bei gewissen Produkten wird der Preis schon bei einer relativ geringfügigen Reduzierung attraktiv, bei anderen eher weniger. Wer sich eine neue Waschmaschine kaufen möchte, freut sich wohl über 10%. Bei einer Handyhülle müssen die Überzeugungskünste wahrscheinlich grösser sein. Auch die logistischen Abläufe verlaufen nicht alle nach denselben Timelines. Theresa arbeitet beispielsweise an der Kategorie Sport und hat den Grossteil ihrer Black-Friday-Produkte schon vor Monaten zusammen mit ihren Buyern definiert und bestellt. Dass es eher der Wintersport sein wird, der dominiert, und Badehosen es schwierig haben dürften, war schon damals klar (sorry, Saunaliebhaber).

Dem Biest in die Augen schauen

In der Kristallkugel funkeln Antworten, die über viel Geld entscheiden: Wissen alle unsere Kunden schon was sie wollen? Oder gibt es auch Gelegenheitskäufer? Machen’s eher kleine Rabatte auf teuren – aber beliebten – Produkten aus? Oder möchten wir auch mal ein Scheinwerferlicht auf all die anderen Dinge werfen, die wir verkaufen? Diese und ähnliche Fragen kommen im Brand Management zusammen, insbesondere bei Sladjana und Irene.

Beliebtheit, Preise, Neuheiten, Überraschungspotential: Sladjana und Irene wollen für Black Friday und Cyber Monday den perfekten Mix finden. 240 Produkte bei Galaxus und 120 bei digitec sollen es am Schluss sein. Stehen wird das Ganze aber erst wenige Tage vorher. Und selbst dann kann es noch zu last minute Änderungen kommen.

Auch in unserem Warenlager in Wohlen hat die Planung schon vor Wochen angefangen: Luca und sein Team haben ebenfalls eine Liste zusammengestellt; nur besteht diese nicht aus Produkten, sondern aus Namen. An Black Friday werden in unserer Logistik 450 Mitarbeiter im Einsatz sein – die Hälfte mehr als an einem normalen Tag. Dafür hat die Logistik zusammen mit unserem HR 150 zusätzliche Mitarbeitende rekrutiert. Für zwei bis drei Monate hat das Team also so gut wie zwei zusätzliche KMUs aufgestellt.

Wenn am Black Friday um 00:00 mehrere zehntausend Menschen gleichzeitig einkaufen möchten, dann muss der Shop flüssig funktionieren. Trotz aller Vorbereitung bleibt aber eine Rest-Nervosität. Oder wie René sagt: «Um wie viel höher ist die Gefahr für einen Basejumper einen tödlichen Unfall zu haben als für mich? Unvorbereitet ein vielfaches höher, gut vorbereitet kann die Gefahr aber enorm, wenn auch nicht komplett, reduziert werden.»

Last but not least wird natürlich auch der Kundendienst gehörig zu tun haben. Doch für Yann und seine Kollegen wird sich die Action eher am Cyber Monday abspielen. Dann werden sie nämlich sowohl die Spätfolgen des Black Friday als auch Anfragen zu den neuen Angeboten abarbeiten.

Eine Verschnaufpause wird es dann mehr oder minder den ganzen Dezember nicht mehr geben: aber auf das hat sich das Team auch das ganze Jahr vorbereitet.
Bleibt also der Elefant im Raum; die grosse Unbekannte: Du. Eher der Schnäppchen-Jäger oder die Strategische? Zielgerichtete Shopping-Maschine oder offen für Inspirationen? Wir müssen zugeben: wir wissen es nicht so ganz. Aber das ist vielleicht auch gut so. Lang lebe die Kristallkugel!

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Ob im Lager in Wohlen, in den Shops oder bei der Finanzabteilung: Als Springer im Digitec Galaxus-Wald schwinge ich mich von Liane zu Liane und leuchte den Dschungelboden nach interessanten internen Geschichten ab.

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