Produkttest

Asus Zenbook 3: Ein Laptop für den Schweizer Alltag

Es ist klein, leicht und hat keine Anschlüsse. Also, praktisch keine. Denn das Asus Zenbook 3 hat sich seine Anschlussphilosophie von Apple abgeschaut. Da das offensichtlich Anklang findet, teste ich das Ding mal. Ist das Zenbook purer Luxus oder auch für Jeansträger interessant? Ich finde es raus.

Ich bin ein Fan von USB-Ports. Oder von Anschlüssen im Generellen. Dongles sind zwar ganz nett, aber nicht meine besten Freunde, einfach weil ich gerne weniger Koppelstellen in meinem Kabelsalat habe. So kann ich mal an meinen Kabeln rumziehen, ohne dass gleich etwas die Verbindung verliert. Daher gilt mein erster Blick oft den Seiten eines Laptops, wo ich sehen kann, was alles angeschlossen werden kann. Laptops, die kaum Ports haben, ignoriere ich schnell und gerne einmal.

ASUS ZenBook 3 UX390UA-GS044T (12.50", Intel Core i7-7500U, 16 GB, 512 GB, CH)
Notebook

ASUS ZenBook 3 UX390UA-GS044T

12.50", Intel Core i7-7500U, 16 GB, 512 GB, CH

ASUS Zenbook 3 UX390UA-GS042T (12.50", Intel Core i5-7200U, 8 GB, 256 GB, CH)
Notebook

ASUS Zenbook 3 UX390UA-GS042T

12.50", Intel Core i5-7200U, 8 GB, 256 GB, CH

ASUS ZenBook 3 UX390UA-GS140T (12.50", Intel Core i7-7500U, 16 GB, 256 GB, CH)
Notebook

ASUS ZenBook 3 UX390UA-GS140T

12.50", Intel Core i7-7500U, 16 GB, 256 GB, CH

Doch ich bin dem Reiz des Asus Zenbook 3 verfallen. Das Zenbook sieht nämlich extrem gut aus. So gut sogar, dass Video Editor Linus Konetschnig das Demogerät im Büro bewundert und dann sagt «Hey, Mann, davon machen wir ein Unboxing.»

Gesagt, getan. Und wenn wir schon mal dabei sind kann ich ja auch gleich ein Review machen.

Leute in Jeans mögen Design auch

Vor dem Test merke ich aber schnell, dass das Zenbook noch mehr Blicke auf sich zieht. Bin ich mir nicht gewohnt. Als Customer Service Representative und Smartwatch-Testerin Melanie Anna Lee das Zenbook sieht, meint sie auch, dass das Ding verdammt gut aussieht. Hier wird das Ganze etwas seltsam, denn Redaktionskollege Ramon Schneider findet auf einmal, dass er Fotos von Melanie und dem Zenbook machen will. Mir ist’s recht, denn ich habe so wenigstens schöne Fotos vom Gerät.

Es kommt selten vor, dass ein Laptop noch die Blicke auf sich zieht. Vor allem in einem Büro, in dem unzählige Geräte herumgetragen werden. Daher finde ich, dass ich dem Design ein paar Worte schulde.

Die meisten Laptops kommen in Schwarz oder Weiss. Asus hat beim Zenbook aber neue Wege beschritten. Es ist nicht nur unheimlich schlank, sondern wagt auch, aus dem Einheitslook auszubrechen. Das Testgerät ist metallisch dunkelblau und hat einen goldenen Rand.

Asus hat das Zenbook sogar schon zum Klassiker erklärt. Im Video sind selbstverständlich nur Menschen im Anzug zu sehen, was mir etwas sauer aufstösst. Haben Leute wie Melanie, Ramon, Linus oder ich – Leute in Jeans und T-Shirt, alten abgewetzten Stiefeln oder funktionellen Turnschuhen – kein Verständnis für Design? Sind wir nicht die Zielgruppe? Wollen wir gar nichts Schönes?

Wenn die Anekdote, wie dieser Artikel zustande gekommen ist, irgendwas aussagt, dann das: Wir mögen Design halt doch.

Melanie Lee testet das Zenbook in ihrer Pause

Das Zenbook sticht hervor, und traut sich, nicht jedermanns Geschmack zu sein. Kann es überheblich und prollig wirken? Klar, auch wenn die Designsprache auf Schlichtheit setzt. Das ist gerade das Schöne daran: Es ist Geschmackssache.

Es sollte mehr solche Geräte geben.

Der eigentliche Test

Melanie hat das Gerät während einer Mittagspause-Schrägstrich-Photographiestunde getestet, Ramon hat bereits am Gerät rumgedrückt und Linus hat jeden Winkel des Laptops bereits angesehen und vor seinem geistigen Auge bereits in Szene gesetzt. Was fehlt? Der Test.

Endlich bekomme ich das Gerät in die Finger und meine erste Feststellung ist, dass es extrem leicht ist. Mit seinen 910 Gramm ist es ein gutes Stück leichter als der Konkurrent in Form des Macbook Air. Zum Vergleich: Das Gerät Apples wiegt 1350 Gramm. Klar, beides ist sehr, sehr leicht, doch ich mag die dreistellige Zahl. Klingt sexy.

Der Konkurrent steht damit auch fest: Apple. Das Zenbook ist ein offensichtlicher Angriff auf Apple, wenn auch nicht in Punkto Design, sondern in Punkto Zielgruppe. Das Gerät ist offensichtlich auf diejenigen zugeschnitten, die schnell mobil sein müssen, deren Zeit kostbar ist und die immer und überall auf ihrer Maschine arbeiten wollen. Keine einfache Aufgabe. Asus trifft aber einen Nerv, was die Portabilität angeht.

Die Schweiz ist ein Land des Pendelns. Unsere Züge und öffentlichen Verkehrsmittel sind nicht nur hervorragend durchgeplant und alles in allem überpünktlich – es sei denn, da ist eine Stellwerkstörung in Effretikon –, sondern auch rege genutzt. Der Arbeit wegen pendeln 3.9 Millionen Schweizerinnen und Schweizer. Im Durchschnitt sind sie 29.9 Minuten unterwegs. Eine halbe Stunde pro Tag erlaubt für einiges an Produktivität oder Unterhaltung. Das ist so in etwa «schnell Facebook checken und die neuste Folge Rick and Morty schauen».

Das Sleeve besteht zwar aus sich etwas billig anfühlendem Plastik, sieht aber auch sehr gut aus

Das Zenbook ist für dieses Leben gemacht. Es ist klein, leicht und mobil. Der Akku hält ewig im Standbymodus und es läuft nicht heiss genug, dass ich mir Sorgen machen muss, dass es im mitgelieferten Täschchen aus sich billiger anfühlendem Plastik Schaden nimmt. In den Zug, Laptop an, wasauchimmer machen, zuklappen und aussteigen.

In Punkto Produktivität steht das Zenbook – zumindest als Gerät ohne Peripherie – seinen grossen Geschwistern und Konkurrenten in nichts nach. Die Hände liegen gut auf der Tastatur und das Tippen darauf ist angenehm. Das Feeling kommt zwar nicht an eine mechanische Tastatur ran, aber immerhin lässt Asus das gängige Layout der Tastatur in Ruhe.

  • Produkttest

    Laptop-Tastatur ≠ Laptop-Tastatur: Ein Blick auf deine Tasten

    von Dominik Bärlocher

Tippen geht auf jeden Fall sehr gut. Ähnlich dem Konkurrenten von Apple gibt es in der Benutzung nicht viel zu sagen: Das Zenbook funktioniert einfach. Das Trackpad reagiert fix und präzise und oben rechts im Trackpad ist ein Fingerabdrucksensor verbaut, der mit Windows Hello interagiert. Auch das: problemlos.

Generell ist dieses «Funktioniert einfach» im Kontext mit Windows recht neu. Denn bis und mit Windows 8, war das in der Regel «Funktioniert einfach, aber...». Unter Windows 10 aber funktioniert vieles einfach so. Im Vergleich zum «Funktioniert einfach» des Apple Mac OS ist es zwar noch etwas hin, aber im Vergleich mit dem Bruch namens Windows 8 ist Win 10 eine Wohltat.

Das einzige, was stört, und das Asus Zenbook 3 wirklich zum ultimativen Laptop für alle macht, ist der Mangel an Anschlüssen. Es verfügt genau über einen USB C-Type Adapter und einen 3.5 mm Klinkenanschluss. Das war’s. Das ist extrem mager und offensichtlich darauf ausgelegt, dass die User des Geräts in der Cloud arbeiten oder zumindest keine Peripherie brauchen. Photos übertragen und gleichzeitig das Laptop laden? Keine Chance, ausser du machst das kabellos. Drucken? Keine Sache, solange der Drucker im Netzwerk hängt und nicht direkt am Laptop. Auf Dauer würde mich das extrem nerven.

ASUS Zenbook 3 Deluxe UX490UA-BE023T (14", Intel Core i7-7500U, 16 GB, 512 GB, CH)
Notebook

ASUS Zenbook 3 Deluxe UX490UA-BE023T

14", Intel Core i7-7500U, 16 GB, 512 GB, CH

ASUS Zenbook 3 Deluxe UX490UA-BE029T (14", Intel Core i5-7200U, 8 GB, 256 GB, CH)
Notebook

ASUS Zenbook 3 Deluxe UX490UA-BE029T

14", Intel Core i5-7200U, 8 GB, 256 GB, CH

ASUS Zenbook 3 Deluxe UX490UA-BE010T (14", Intel Core i7-7500U, 16 GB, 1000 GB, CH)
Notebook

ASUS Zenbook 3 Deluxe UX490UA-BE010T

14", Intel Core i7-7500U, 16 GB, 1000 GB, CH

ASUS Zenbook 3 Deluxe UX490UA-BE023T (14", Intel Core i7-7500U, 16 GB, 512 GB, CH)

ASUS Zenbook 3 Deluxe UX490UA-BE023T

ASUS Zenbook 3 Deluxe UX490UA-BE029T (14", Intel Core i5-7200U, 8 GB, 256 GB, CH)

ASUS Zenbook 3 Deluxe UX490UA-BE029T

ASUS Zenbook 3 Deluxe UX490UA-BE010T (14", Intel Core i7-7500U, 16 GB, 1000 GB, CH)

ASUS Zenbook 3 Deluxe UX490UA-BE010T

Als Ergänzungsgerät zu einem Desktop und einem zentralisierten und netzwerkgebundenen Datenspeicher aber kann ich mir ein Zenbook gut vorstellen. So als Unterwegs-Gerät. Dazu braucht es natürlich ein gewisses Budget und Bewusstsein für Luxuriöses und Simples. Die Freiheit, keine Abstriche und Kompromisse machen zu müssen. Und vielleicht doch halt einen teuren Anzug statt der günstigen Jeans.

  • Produkttest

    NAS: Speicher für den modernen Haushalt

    von Dominik Bärlocher

Doch auch ohne Anzug und Kompromissfreiheit: Das Zenbook ist ein starkes Gerät, das sich ganz auf moderne Datenspeicherung verlässt und einfach nur verdammt gut aussieht.

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Journalist. Autor. Hacker. Ich bin Geschichtenerzähler und suche Grenzen, Geheimnisse und Tabus. Ich dokumentiere die Welt, schwarz auf weiss. Nicht, weil ich kann, sondern weil ich nicht anders kann.


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