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Apple-Quartalszahlen: iPhone 15 ein Hit, M2 Macs Ladenhüter

In den vergangenen drei Monaten machte Apple mehr Gewinn als im Vorjahr. Verantwortlich dafür waren vor allem die Services und das iPhone. In allen anderen Sparten gingen die Verkäufe zurück.

Apple machte im vergangenen fiskalischen Quartal (Q4 2023) etwas weniger Umsatz als letztes Jahr. Er sank um ein Prozent, übertraf aber damit die Erwartungen der Analysten. Der Gewinn stieg trotz der tieferen Einnahmen um 11 Prozent.

Die wichtigsten Zahlen im Überblick (Beträge in US-Dollar, in Klammern das Vorjahresquartal):

  • Gewinn: 22,96 Mia (20,72 Mia)
  • Gewinn pro Aktie: 1.46 (1,29)
  • Gesamtumsatz: 89,5 Mia (90,15 Mia)
  • iPhone: 43,81 Mia (42,63 Mia)
  • Mac: 7,61 Mia (11,51 Mia)
  • iPad: 6,44 Mia (7,17 Mia)
  • Wearables: 9,32 Mia (9,65 Mia)
  • Services: 22,31 Mia (19,19 Mia)

Für das wichtige Weihnachtsgeschäft gab sich CEO Tim Cook im Earnings Call optimistisch. Er hob zudem Apples Nachhaltigkeitsanspruch hervor: «Wir gehen mit dem stärksten Produktangebot in die Weihnachtssaison, das wir je hatten. Darunter das iPhone 15 und unsere ersten klimaneutralen Apple Watches, ein wichtiger Meilenstein in unseren Bemühungen, alle Apple-Produkte bis 2030 klimaneutral zu machen.»

iPhone und Services retten das Quartal

Bei genauer Betrachtung der Zahlen fallen vor allem drei Dinge auf:

  1. Das iPhone 15 verkauft sich gut: Noch nie nahm Apple im Quartal eines iPhone-Launchs so viel Geld mit dem Smartphone ein wie dieses Jahr. Das könnte vor allem am regulären iPhone 15 liegen, das dieses Jahr ein solides Upgrade ist. Beim Pro-Modell scheint zudem das Marketing rund um den neuen Titanrahmen zu funktionieren. Laut Cook gibt es beim Flaggschiff noch immer Lieferengpässe.
  2. M2 Macs waren Ladenhüter: Die Quartalszahlen zeigen, wie schlecht sich die M2-Macs verkauft haben: Der Mac-Umsatz brach im Q4 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 34 Prozent ein. Die überraschend frühe Präsentation der neuen M3-Macs war wohl kein Zufall, sondern kam bewusst kurz vor den Quartalszahlen. Tim Cook versuchte die Investoren mit einem positiven Ausblick zu beruhigen: «Ich glaube, dass der Mac im Dezember-Quartal ein deutlich besseres Quartal haben wird. Wir haben den M3 und neue Produkte.» Gleichzeitig sprach er aber von einem «herausfordernden» Computer-Markt.
  3. Die Servicesparte wächst und wächst: Apple TV+, Apple Music, iCloud und Co. werden immer wichtiger für den kalifornischen Konzern. Der Umsatz der Services stieg um 16 Prozent auf einen Allzeitrekord. Darin inbegriffen sind auch die Zahlungen von Google, damit es die Standardsuchmaschine in Safari bleibt. Diese werden alleine auf 19 Milliarden pro Jahr geschätzt – über ein Fünftel des Services-Umsatzes.

Apples Einnahmequellen verschieben sich

Die Entwicklungen setzen einen längeren Trend fort: Das iPhone ist seit Jahren Apples wichtigste Einnahmequelle, stagniert aber langsam. Auch die iPad-Verkäufe sind stabil, steigen aber nicht mehr. Macs haben prozentual einen immer kleineren Anteil an Apples Umsatz und verlieren damit an Wichtigkeit.

Umgekehrt sieht es bei den Services aus. Ihre Bedeutung wird immer grösser für Apple. Kein Wunder, denn sie sind ein wirtschaftliches Perpetuum Mobile. Wer zum Beispiel einmal einen iCloud-Speicher oder Apple Music abonniert, steigt praktisch nie wieder aus. Dazu trägt die Integration in Apples Ökosystem bei.

Für die langfristige Zukunft setzt CEO Tim Cook grosse Hoffnungen in Augmented Reality. Apple plant Anfang 2024 den Verkaufsstart seines ersten Headsets Vision Pro.

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    Apple Vision Pro: Augmented Reality Headset für 3500 Dollar

    von Samuel Buchmann

Im Earnings Call kündigte Cook an, das Kauferlebnis solle sich von anderen Geräten unterscheiden: Man werde das Vision Pro absichtlich nur in den Apple Stores herausbringen und Demos anbieten. «Es wird ein ganz anderer Prozess sein als das normale grab-and-go.» Online-Bestellungen werden gemäss Website zwar möglich sein, aber Apple könnte die Kundschaft in die Stores bitten, um das Headset individuell anzupassen. Das ist nötig, weil das Vision Pro verschiedene Kopfbänder und Polster hat.

Titelbild: Shutterstock

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Mein Fingerabdruck verändert sich regelmässig so stark, dass mein MacBook ihn nicht mehr erkennt. Der Grund: Wenn ich nicht gerade vor einem Bildschirm oder hinter einer Kamera hänge, dann an meinen Fingerspitzen in einer Felswand.


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