
6K- und 5K-Displays: Dell und Samsung eifern Apple nach

Mit dem Dell U3224KB und dem Samsung ViewFinity S9 buhlen zwei neue Monitore um die Gunst von Kreativschaffenden, die eine hohe Pixeldichte wollen. Woher die Inspiration kommt, ist leicht zu erraten.
An der CES 2023 werden jede Menge neuer Monitore vorgestellt. Zwei davon stechen mir als Apple-User besonders ins Auge: der Dell U3224KB und der Samsung ViewFinity S9. Die beiden Bildschirme für kreative Arbeiten erinnern mich verdächtig stark ans Apple Pro Display XDR respektive das Apple Studio Display.
Dell U3224KB: 6K-Auflösung, 99 Prozent P3
Zuerst der Dell: Der 31,5-Zöller aus der Ultrasharp-Linie hat eine Auflösung von 6K, genauer gesagt 6144 × 3456 Pixel. Eine ähnliche Auslösung gab es bei dieser Grösse bisher nur beim Apple Pro Display XDR mit 6016 × 3384 Pixel. Die Pixeldichte beim neuen Dell beträgt 223 ppi, die des Pro Displays XDR 218 ppi. Der erste 32-Zöller von Dell mit so hoher Pixeldichte ist der U3224KB allerdings nicht, der UP3218K mit 8K-Auflösung ist schon eine Weile auf dem Markt.
Das Display des Dell ist ein IPS Black Panel und soll 99 Prozent des DCI-P3-Farbraums abdecken. Die HDR 600 Zertifizierung deutet auf eine maximale Helligkeit von 600 Nits hin, was deutlich hinter den 1600 Nits von Apples Luxus-Bildschirm liegt. Den Kontrast gibt Dell mit 2000:1 an, was wohl bedeutet, dass der U3224KB nicht über Local Dimming verfügt. Für ein normales IPS-Display ist das aber ein sehr guter Wert.

Quelle: Dell
Auffällig ist die prominente Webcam. Für die Grösse scheint es gute Gründe zu geben: Sie hat einen Dual Gain CMOS-Sensor und nimmt bis zu 4K in 60 Bildern pro Sekunde auf. Auch sonst packt Dell den Monitor mit Features voll. Er ist gleichzeitig eine Docking Station mit mehreren USB-A und -C-Anschlüssen sowie 10 GBit Ethernet und liefert bis zu 140 Watt Leistung über Thunderbolt 4.

Quelle: Dell
Weitere Details oder ein Preis sind noch nicht bekannt. Eines dürfte aber sicher sein: So teuer wie Apples Pro Display XDR wird der U3224KB nicht werden. Er könnte deshalb eine interessante Option für Leute sein, die eine grosses Display mit hoher Pixeldichte und guter Farbraumabdeckung suchen – und dafür nicht gleich eine zweite Hypothek aufs Haus aufnehmen möchten.
Samsung ViewFinity S9: 5K-Auflösung, 99 Prozent P3
Noch frappanter ist die Ähnlichkeit zu Apples Monitoren bei Samsungs neuem 27-Zöller ViewFinity S9. Sein Design ist eine schon fast dreiste Kopie des Studio Display. Man könnte zwar argumentieren, Samsung habe die Designsprache bereits vorher mit dem Smart Monitor M8 etabliert – allerdings hatte auch der noch ältere 24-Zoll-iMac schon einen ähnlichen Look.
Beim Lesen der Spezifikationen habe ich ebenfalls Déjà-vus: 5120 × 2880 Pixel auf 27 Zoll, 99 Prozent Abdeckung des DCI-P3-Farbraums, IPS-Panel mit mutmasslichen 600 Nits Helligkeit («HDR 600 Zertifiziert»). Das Display ist matt beschichtet. Samsung schreibt nichts von Local Dimming, weshalb wohl auch der ViewFinity S9 ohne auskommen muss, genau wie das Apple Studio Display.

Quelle: Samsung
Wie der Dell hat auch Samsungs neuer Bildschirm eine 4K-Webcam und kann Geräte laden – allerdings nur mit maximal 96 Watt. Dafür lässt sich der Monitor auch ohne angeschlossenen Computer betreiben. Auf dem ViewFinity S9 läuft Samsungs Tizen TV OS, mit dem du zum Beispiel direkt auf Streaming-Apps zugreifen kannst.
Der Preis ist genau wie bei Dell noch nicht bekannt. Doch auch Samsungs Hommage an Apple wird so gut wie sicher deutlich weniger kosten als das Konkurrenzmodell aus Kalifornien.
Titelbild: Dell

Mein Fingerabdruck verändert sich regelmässig so stark, dass mein MacBook ihn nicht mehr erkennt. Der Grund: Wenn ich nicht gerade vor einem Bildschirm oder hinter einer Kamera hänge, dann an meinen Fingerspitzen in einer Felswand.