Ugreen Nexode im Test: Strom-Tankstelle für den Schreibtisch
Ugreen Nexode ist ein leistungsstarker Charger für den Desktop – mit zwei Besonderheiten. Lohnt es sich also, dafür so viel Geld auszugeben?
Die andauernde Laderei nervt. Smartphone, Kamera, Kopfhörer und MacBook – sie alle wollen Strom. Von den vielen Testgeräten ganz zu schweigen. Ein ganzer Strang von Ladekabeln zieht sich darum über meinen Tisch. Da die Charger in einer Box verschwunden sind, habe ich zwar etwas mehr Ordnung, dafür aber keine freien Ladebuchsen mehr. Charger-Spezialist Ugreen bietet mir mit dem Nexode eine Lösung für dieses Problem an.
Fixe Ladestation für den Schreibtisch
Mit der Ugreen Ladestation kann ich alle Geräte auf einmal laden. Dieses Ladegerät ist stylisch genug, dass ich es sichtbar auf den Bürotisch stelle und nirgendwo verstecken muss. Was mir beim Aufstellen des knapp neun Zentimeter hohen und sechs Zentimeter breiten Quaders auffällt: Er ist ziemlich schwer für seine Grösse.
Auf der Waage messe ich fast 600 Gramm. Damit ist jetzt schon klar: Unterwegs mitnehmen werde ich den Charger nicht, der bleibt fix im Homeoffice. Warum ist er so schwer? Einerseits steckt einiges an Technik drin. So etwa ein Schutz gegen Kurzschluss, Überspannung oder Überhitzung und eine Kontrolleinheit, welche die Stromverteilung kontrolliert. Andererseits dürfte das Gewicht schlicht und einfach dafür sorgen, dass der Nexode stabil steht und somit auch das Smartphone sicher trägt.
Ugreen setzt beim Nexode auf das teure Halbleitermaterial Galliumnitrid – darum auch die Bezeichnung GaN-Charger, die bei vielen hochwertigen Ladegeräten zu finden ist. Das kristalline Material wird als Alternative zu Silizium eingesetzt, weil es ausgezeichnet leitet, aber auch sehr widerstandsfähig ist. So können die Hersteller kleinere Charger bauen, die weniger warm werden.Dies auch bei hoher Leistung.
Tatsächlich wird auch der Nexode auf dem Tisch kaum warm, auch wenn ich beispielsweise das MacBook und zwei Smartphones parallel lade.
Magsafe auf dem Deckel
Vier Gadgets kann ich maximal gleichzeitig an den Ugreen hängen. Und das mit drei unterschiedlichen Lademöglichkeiten. Die Besonderheit, die sonst fast kein anderes Gerät bietet, ist das drahtlose Ladepad oben auf dem Quader.
Dieses lässt sich wie der Deckel einer Büchse aufklappen – und ich kann das Smartphone magnetisch daran befestigen. Damit hängt das Smartphone schräg in der Luft und wird aufgeladen. Magsafe heisst die Technik, die bisher ausschliesslich in den Apple-Modellen ab dem iPhone 12 verbaut ist.
Praktisch ist das, weil das iPhone während des Ladens nicht nur rumliegt, sondern dank des Standby-Modus von iOS 17 im Querformat Uhrzeit, Datum, Kalender, Wetterdaten und weitere Informationen gut ablesbar anzeigt. Gerade im Homeoffice werfe ich immer wieder einen Blick darauf: Wie spät ist es? Welches Datum haben wir heute?
Allerdings lässt sich das Magsafe-Ladepad nur bis zu einem Winkel von 65 Grad aufstellen. Willst du das iPhone auch als Webcam nutzen (was mit dem MacBook einfach möglich ist), dann funktioniert das mit der Hauptkamera nicht, da sie nur den Schreibtisch filmt. Auch zum Ausgleich von Spiegelungen wäre eine grössere Flexibilität des Scharniers wünschenswert gewesen.
Android-Geräte kannst du mit magnetischen Hüllen nachrüsten, so dass sie ebenfalls in Schräglage auf dem Charger halten und geladen werden. Da der Hersteller aber auf Qi2 verzichtet, werden Android-Geräte maximal mit der halben Geschwindigkeit geladen. Immerhin: Der «Deckel» mit dem Ladebereich lässt sich auch runterklappen. Ich kann somit jedes Smartphone mit drahtloser Ladefunktion drauflegen, auch wenn es keine Magnete hat.
Alles zum Thema Qi2 kannst du in diesem Artikel nachlesen:
Ladepower bis 100 Watt
Neben dem drahtlosen Ladepad sind noch drei Anschlüsse zu finden: zweimal USB-C und einmal USB-A. Die USB-C-Anschlüsse liefern maximal 100 Watt, jener mit USB-A maximal 22,5 Watt. Sind mehrere Geräte angeschlossen, teilen sich die möglichen 100 Watt auf und die Ladezeit wird so natürlich verlängert. 100 Watt sind heutzutage im Mittelfeld – es gibt durchaus Charger mit der doppelten Leistung.
Ich habe das natürlich ausprobiert. Das Samsung Galaxy Fold lädt mit 15 bis 20 Watt, maximal wären 25 Watt möglich. Aber Smartphones regeln die optimale Stromstärke ja jeweils selbst. Mein MacBook hat mit 50 bis 60 Watt Strom gezogen. Das ist ziemlich genau das Maximum beim Ladevorgang über den USB-C-Anschluss.
Wichtig ist, dass du für diesen Charger hochwertige Kabel nutzt, welche eine Leistung bis 100 Watt unterstützen. Ich nutze zum Beispiel dieses Modell, das auch gleich zur Datenübertragung geeignet ist. Somit habe ich ein gutes Kabel für alle Einsatzzwecke.
Fazit
Ein Ladegerät für viele Fälle
Für alle Fälle ist das Ugreen Nexode nicht geeignet, aber für viele. Ich hätte mir noch eine oder zwei Ladebuchsen mehr gewünscht – aber ich bin auch jemand, der überdurchschnittlich viele Gadgets laden muss.
Ideal ist die Powerstation für alle, die Ladebuchsen auf dem Bürotisch benötigen und gleichzeitig ein Ladedock fürs iPhone. Diese Kombination gibts nicht allzu oft auf dem Markt. Ugreen setzt sie mit cleverem Design und ausreichend Leistung um.
Da Ugreen Nexode nicht gerade preiswert ist, muss die Ladestation ziemlich genau zu den eigenen Bedürfnissen passen, damit sich die Investition auch wirklich lohnt.
Pro
- clevere Integration von Magsafe
- stabile und schicke Basis
- USB-Anschlüsse bis 100 Watt
Contra
- nur für iPhone-User interessant
- nur Qi, kein Qi2
- Scharnier nur beschränkt flexibel
- relativ teuer
Gadgets sind meine Passion – egal ob man sie für Homeoffice, Haushalt, Smart Home, Sport oder Vergnügen braucht. Oder natürlich auch fürs grosse Hobby neben der Familie, nämlich fürs Angeln.