Produkttest

Review: Das Krypto-Wallet Ledger Nano X im Test

Kryptowährungen sind im Trend – so auch die Hardware-Wallets, auf welchen du deine Bitcoins und Co. aufbewahren kannst. Der Ledger Nano X kommt als Nachfolger des Nano S und bietet interessante Neuerungen.

Der Nano X wird modern und wertig verpackt ausgeliefert. Nebst dem Gerät selbst befinden sich in der Box ein USB-Kabel, eine Reihe von Anweisungen und drei Wiederherstellungskarten, sogenannten Recovery Sheets. Direkt auffällig ist, dass der Nano X etwas grösser und schwerer ist als der Nano S. Dies ist auf den internen 100mAh-Akku zurückzuführen, der nun zusätzlich für den mobilen Einsatz über Bluetooth installiert ist. Auch das OLED-Display ist etwas grösser. Die Tasten wurden von oben nach vorne verschoben: Ein schwarzer Knopf auf der linken und ein silberner Knopf auf der rechten Seite. Auf der rechten Seite befindet sich auch eine Öse für den Schlüsselanhänger und auf der linken Seite ein USB-Anschluss. Alles in allem ein sehr schönes Design.

Ledger Nano X - Onyxschwarz (Bitcoin, Litecoin, Ubiq, Bitcoin Cash, Komodo, Zcash, Ethereum Classic, Ether, Vertcoin, Stellar, Neo, Dash)
Crypto Wallet
CHF160.–

Ledger Nano X - Onyxschwarz

Bitcoin, Litecoin, Ubiq, Bitcoin Cash, Komodo, Zcash, Ethereum Classic, Ether, Vertcoin, Stellar, Neo, Dash

Einfach aufzusetzen und schnell betriebsbereit

Die Anleitungen zur Installation des Gerätes und zum Einrichten der Accounts sind verständlich formuliert und leicht zu befolgen. Das Interface wird kontrolliert durch eine Applikation namens Ledger Live. Damit kann der Nano X auf einem iOS- oder Android-Gerät, oder aber mit einem 64bit-Laptop oder -Desktop eingerichtet werden. Bei der Initialisierung wird wahlweise ein PIN gesetzt. Danach werden die 24 Passphrases angezeigt, welche auf die mitgelieferten Karten zu übertragen sind. Jedes Wort muss dann aus einer Liste ausgewählt und bestätigt werden. Dieser Prozess kann etwas mühsam sein, aber so wird sichergestellt, dass die Passphrases korrekt aufgeschrieben wurden.

Das Gerät ist nun betriebsbereit und der PIN-Code kann eingegeben werden, um das Gerät zu entsperren. Ledger Live stellt einige Sicherheitsfragen, um sicherzustellen, dass der Setup-Prozess korrekt durchgeführt wurde. Dann kann der Nano X an das entsprechende Gerät angeschlossen werden. Bei einem Computer ist das mitgelieferte USB-Kabel zu verwenden. Bei mobilen Geräten muss zunächst die Bluetooth-Verbindung eingerichtet werden.

Die Top-100-Kryptos werden unterstützt

Laut der Website des Herstellers bietet der Nano X derzeit Unterstützung für über 1100 Kryptowährungen, wobei diese Zahl ständig wächst. Allerdings werden direkt über die Ledger Live App nur 22 digitale Assets angeboten, während der Rest der Kryptowährungen nur durch die Verwendung von Wallets von Drittanbietern unterstützt wird. Insgesamt bietet der Nano X fast alle der Top-100-Kryptowährungen und plant die Implementierung für weitere, welche derzeit noch nicht verfügbar sind. Eine aktuelle Liste kann hier abgerufen werden.

Die Batterie des Nano X lässt sich nicht ersetzen. Da das Gerät für fünf Jahre konzipiert ist, kann es nach danach nur noch mit dem mitgelieferten USB-Kabel verwendet werden. Um also die Lebensdauer der Batterie möglichst zu optimieren, empfiehlt der Hersteller auf der Support-Seite den Nano X immer wieder mal vollständig aufzuladen, und nicht während längerer Zeit mit einer sehr tiefen Ladung aufzubewahren. Der Batteriestatus kann im Control Center angezeigt werden.

Sicherheit wird gross geschrieben

Wie der Nano S von Ledger, bietet auch das Nano X modernste Sicherheitselemente: Die privaten Schlüssel sind innerhalb des Geräts sicher isoliert. Es ist derselbe Chip verbaut, welcher auch in Hochsicherheitsanwendungen wie Kreditkarten und Reisepässen verwendet wird. Die Bluetooth-Verbindung wird nur als Transportschicht für die öffentlichen Information genutzt und stellt somit keinen Angriffsvektor dar. Der private Schlüssel verlässt somit nie das Gerät. Selbst wenn die Bluetooth-Verbindung kompromittiert wird, hängt die Sicherheit des Nano X vom Chip ab, welcher die Genehmigung für jede Aktion einholt. Darüber hinaus kann Bluetooth in den Einstellungen jederzeit deaktiviert werden, so dass nur eine Nutzung über Kabel möglich ist.

Der Hauptunterschied des Nano X zu den Vorgängermodellen besteht in der Bluetooth-Konnektivität. Sie ermöglicht es, ihn über ein Mobiltelefon und nicht nur über einen Desktop-Computer zu steuern. Die bisherige Version wurde nur über die Desktop-Software Ledger Live gesteuert. Der Nano X kann auch über die Ledger Live Mobile App gesteuert werden. Die Kopplung des Gerätes sollte ziemlich einfach und unkompliziert sein. Beim Einrichten hat dies bei mir allerdings nicht auf Anhieb funktioniert. Ist die Kopplung einmal erfolgt, ist die Handhabung nach einiger Eingewöhnungszeit aber einfach.

Fazit

Der Ledger Nano X ist nicht ganz billig. Aber für einen fortgeschrittenen Benutzer lohnt sich der Aufpreis: Der Nano X unterstützt mehr Währungen und verfügt über eine Bluetooth-Verbindung. Auch der grössere Bildschirm ist eine willkommene Verbesserung. Der Nano X beseitigt damit die gröbsten Mängel des Nano S. Der drahtlose Betrieb könnte für einige Benutzergruppen sogar den entscheidenden Unterschied zu anderen Hardware-Wallets ausmachen.

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Entwickelt positive Szenarien für die digitale Gesellschaft von morgen. Think Tank – Future Experiments – dezentrum.ch.


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