Produkttest

Konsolen-Gamer-Showdown: Sitzsack vs. Sofa

Martin Jud
3.12.2018

Endlich Abwechslung im Wohnzimmer. Drei Sitzsäcke treten gegen mein Sofa an. Sie sollen optimal für Konsolen-Gamer sein. Nach dutzenden Stunden Gaming fälle ich mein Urteil. Welcher Sack hat mich wohl überzeugt und werde ich nun mein Sofa auf den Sperrmüll schmeissen?

Mein Sofa hat schon einige Jahre auf dem Buckel. Zwar sitze ich noch immer gerne und bequem darauf, doch haben sich an den Stellen, wo am meisten gesessen wird, bereits Dellen gebildet. Quer darauf liegen und schnell mal ein Nickerchen machen kriege ich nur noch selten hin. Daher sind die Testobjekte überaus willkommen.

Drei Sitzsäcke im Überblick

Selbstverständlich teste ich die Säcke in erster Linie auf ihren Anwendungszweck hin. Sie wurden für Gamer konzipiert und bringen somit auch nützliche Features. Beispielsweise Säcke an den Säcken.

Die Seatbags, Beanbags und Stations von Gamewarez gibt es in diversen Ausführungen. Einen Überblick zu sämtlichen bei uns geführten Sitzsack-Produkten von Gamewarez findest du hier.

Eckdaten gemäss Hersteller:

  • Oberfläche aus atmungsaktivem Polyester, bei Modell «Crimson Hurricane 2.0» aus Kunstleder
  • Innenseite mit PVC-Beschichtung
  • Seitentaschen und Headsethalterung
  • Wiederbefüllbar dank integriertem Innennetz am Reissverschluss
  • Flüssigkeitsabweisend, leicht zu reinigen und schwer entflammbar
  • Füllung aus formstabilen EPS-Kügelchen (expandiertes PolyStyrol)

Die Seatbag-Modelle «Toxic Storm 2.0» und «Crimson Hurricane 2.0» messen jeweils 95 x 65 x 90 cm (L x B x H). Der Beanbag «RX Red» 117 x 57.5 x 57.5 cm (L x B x H). Die «Crimson Station» hat einen Durchmesser von 50 cm und eine Höhe von 30 cm.

Design und Features

Von links nach rechts: «Gaming Seatbag Crimson Hurricane 2.0», «Gaming Seatbag Toxic Storm 2.0» und «Gaming Beanbag RX Red»
Von links nach rechts: «Gaming Seatbag Crimson Hurricane 2.0», «Gaming Seatbag Toxic Storm 2.0» und «Gaming Beanbag RX Red»

Rein äusserlich betrachtet, gefällt mir der Sack mit Lederoptik am besten. Das Kunstleder sorgt für einen edlen Look. Dafür ist dieses etwas weniger gut zu reinigen. Die Polyester-Oberfläche der anderen Modelle ist zwar etwas rauer, jedoch können die Seatbags auch ohne weiteres im Freien verwendet werden.

Bei «Toxic Storm 2.0» und «Crimson Hurricane 2.0» findest du eine Seitentasche, welche sich dank Klettverschlüssen bei Bedarf erweitern lässt.

Ausserdem verfügen beide Modelle an der linken Seite über eine Kopfhörerhalterung mit Klettverschluss. Meine «Sony MDR-HW700DS» sind dafür beinahe zu gross und hängen rund zwei Zentimeter über dem Boden.

Auch der wellenförmige Beanbag «RX Red» kommt mit Kopfhörerhalterung daher. Im Unterschied zu den Seatbags ist diese etwas höher angebracht. Seitentaschen hat der Beanbag beidseitig. Allerdings sind diese nicht erweiterbar und reichen gerade so für eine 0.5 Liter Wasserflasche. Die dazugehörige Fussablage kommt ohne zusätzliche Taschen.

Das Nackenkissen des «RX Red» lässt sich mittels Klettverschlüssen in die gewünschte Position bringen.

Die Fussablage «Crimson Station» bietet zwei Taschen.

So sitzt und liegt es sich auf den Säcken

Für dieses Review habe ich etliche Stunden in jedem der drei Modelle verbracht. Meistens war ich damit beschäftigt, «Divinity: Original Sin II» zu spielen, Filme zu schauen oder einen Powernap zu geniessen.

Wenn du zum ersten Mal in einem der Säcke Platz nimmst, könntest du etwas irritiert sein. Denn wie bei einem grossen Kopfkissen, muss der Bag erst in Form gebracht werden, ehe die perfekte Position gefunden ist. Mit etwas Rumgewackel wird es aber schnell gemütlich. Und hey; in diesen Dingern zu sitzen oder liegen ist dermassen behaglich, dass du nie mehr aufstehen möchtest. Dazu trägt auch bei, dass die mit EPS-Kügelchen befüllten Säcke schon nach kurzer Zeit deine Köpertemperatur aufnehmen. Darin ist dir nie zu warm oder kalt.

Auch toll ist, dass dein Rücken in den Seatbags wirklich gut gestützt wird. So kannst du auch in aufrechter Position gamen. Beim wellenförmigen Beanbag gibt es in Sachen Bequemlichkeit auch nichts zu monieren und das verstellbare Nackenkissen tut seinen Dienst. Jedoch liegts du darin immer leicht, was mich ab und zu dazu veranlasst hat, ein spontanes Nickerchen zu machen.

Vom Material her fühlen sich sowohl Polyester als auch Kunstleder gut an. Allerdings ist das Kunstleder schön weich und auch leichtbekleidet zu empfehlen. Die etwas raue Oberfläche des Polyesters hat mich nur gestört, wenn ich direkt zuvor im ledernen Sack sass.

Fazit: Welcher Sack darf es sein und kann er dem Sofa das Wasser reichen?

Der grosse Vorteil an den Bags ist, dass du sie frei verschieben kannst. Somit sitzt du immer so nah am TV, wie du es gerade gerne magst. Kommt Besuch, stellst du die Dinger so um, dass ihr euch ansehen könnt. Aber Vorsicht; der Besuch tendiert in den Säcken dazu, deine Wohnung nie mehr verlassen zu wollen. Da musst du dann stark sein und irgendwann ein Machtwort sprechen.

Einen Nachteil habe ich auch gefunden; du findest nur bedingt zu zweit Platz in den Bags. Da ich mich ohne tägliche Kuschelration wie eine spärlich gegossene Pflanze fühle, kommt das Sofa also nicht auf den Sperrmüll. Abgesehen von diesem Punkt sind die Säcke stets bequem und empfehlenswert. Vom Material her gebe ich dem Kunstleder ganz klar Vorrang. Zumal ich nicht vorhabe, den Seatbag auch draussen zu benutzen. Wäre dies der Fall, käme mir keine Lederoptik in den Garten.

Auch wenn der wellenförmige Beanbag «RX Red» sehr bequem ist, tendiere ich eher zum Kauf eines Seatbags. Beim Liegesitzen werden meine Augen schnell schwer, was mich dann vom Spielen oder verstehen des gegebenen Filminhaltes abhält.

Mein bevorzugtes Modell.
Mein bevorzugtes Modell.

Ansonsten gibt's nur noch eins zu sagen: Diese Produkte haben mich vollends überzeugt und erhalten daher eine Kaufempfehlung. Entscheidest du dich für einen Seatbag, empfiehlt es sich auch gleich die Fussablage «Crimson Station» dazu zu kaufen. Deine Beine und Füsse werden es dir danken.

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Der tägliche Kuss der Muse lässt meine Kreativität spriessen. Werde ich mal nicht geküsst, so versuche ich mich mittels Träumen neu zu inspirieren. Denn wer träumt, verschläft nie sein Leben.


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