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HMD Global startet Produktion von Nokia-Handys in Europa

Lorenz Keller
3.10.2023

Nokia-Handys kommen zukünftig wieder aus Europa. HMD Global hat dafür in Ungarn eine neue Fabrik gebaut. Das erste Modell richtet sich an Firmenkunden.

Smartphones werden mit wenigen Ausnahmen in Asien gebaut. Einzig Gigaset betreibt einige Fertigungslinien in Deutschland – deren Zukunft ist aber sehr unsicher. Der Hersteller musste vor einigen Wochen Insolvenz anmelden.

Das Nokia XR21 wird nun in Ungarn gebaut

Bei HMD Global läuft es deutlich besser. Der «grösste Smartphone-Hersteller Europas» will seine Nokia-Phones nun auch wieder vermehrt in Europa herstellen. Dazu hat das finnische Unternehmen in Ungarn eine Fabrik eröffnet, in der nun das erste Modell vom Band läuft.

Die Produktion in Ungarn startet mit dem Nokia XR21.
Die Produktion in Ungarn startet mit dem Nokia XR21.
Quelle: Nokia

Das erste Gerät ist das Nokia XR21, das robuste 5G-Smartphone, das seit Mai auch bei uns im Shop erhältlich ist. Allerdings werden die meisten Kundinnen und Kunden weiterhin nur die in Asien produzierten Modelle kaufen können. Denn die in Europa produzierten XR21 sind vorerst für Firmenkunden vorgesehen.

Nokia XR21 (128 GB, Black, 6.49", Dual SIM, 64 Mpx, 5G)
Smartphone

Nokia XR21

128 GB, Black, 6.49", Dual SIM, 64 Mpx, 5G

Nur eine Spezial-Edition von 900 Stück kommt über den Online-Shop von Nokia auch für private Kundinnen und Kunden in den Handel. Und zwar in Deutschland, Grossbritannien, Frankreich, Österreich, den Niederlanden, Belgien, Spanien, Italien und Finnland – aber nicht in der Schweiz.

50 Euro Aufpreis für die Fertigung in Europa

Spannend ist, dass der «Europa-Aufpreis» beziffert werden kann. Bisher kostete das XR21 bei Nokia direkt 599 Euro. Die European Edition für Firmenkunden kostet 649 Euro. Die Limited Edition für den öffentlichen Verkauf kommt in einer speziellen Farbe (Frosted Platinum), trägt eine eingravierte Seriennummer und wird mit einem Zertifikat ausgeliefert.

HMD Global reagiert mit der europäischen Produktion auch auf die Anforderungen von Grosskunden. Die Smartphones durchlaufen in Ungarn Soft-und Malwaretests. Daten werden zudem in der EU gespeichert. In Zusammenarbeit mit IT-Sicherheitspartnern sind zusätzliche Zertifizierungen möglich – je nach Anforderung der Unternehmenskunden.

Die auf 900 Stück limitierte Edition ist speziell gekennzeichnet.
Die auf 900 Stück limitierte Edition ist speziell gekennzeichnet.
Quelle: Nokia

Auf Anfrage von Digitec bestätigt HMD Global, dass dies erst der Anfang ist. Zwar werden die Produktionsstandorte in Asien nicht vollständig ersetzt, die in Europa verkauften Modelle sollen aber zunehmend auch hier produziert werden. Der finnische Hersteller überlegt sich zudem, die in der neuen Fabrik hergestellten Geräte zu kennzeichnen. «Made in Europe» oder «Made in Hungary» sind zwei Möglichkeiten, die diskutiert werden.

Wärst du bereit, 10 Prozent Aufpreis für ein in Europa hergestelltes Smartphone zu bezahlen? Schreibe es mir in die Kommentare.

Titelfoto: Nokia

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Gadgets sind meine Passion – egal ob man sie für Homeoffice, Haushalt, Smart Home, Sport oder Vergnügen braucht. Oder natürlich auch fürs grosse Hobby neben der Familie, nämlich fürs Angeln.


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