Google Pixel 8
128 GB, Obsidian, 6.20", SIM + eSIM, 50 Mpx, 5G
Hat Google das neue Pixel 8a zu stark abgespeckt? Oder wird es sogar zur internen Konkurrenz fürs normale Pixel 8? Der Test zeigt, dass die Antworten auf diese Fragen vor allem von Preis und Kamera abhängen.
Der Buchstabe «a» steht bei Google für gute Deals: schlankes Android, gute Kameras, den aktuellen Top-Prozessor – und das zu einem günstigen Preis. Sowohl das Pixel 6a als auch das 7a überzeugen die Community. 4,5 von 5 Sterne gibt’s für beide Modelle bei jeweils hunderten Bewertungen.
Nun ist das nächste «a» erhältlich, nämlich das Pixel 8a. Im Alltag muss sich das preiswerte Schwestermodell von Pixel 8 und 8 Pro beweisen: Ist es ebenfalls ein guter Deal?
Beim Design hat Google im Vergleich mit dem Pixel 8 oder dem Pixel 7a nur wenige Dinge angepasst. Das 8a ist somit als Familienmitglied erkennbar, wirkt aber trotzdem eigenständig.
Die Ecken sind rund, das streifenförmige Kameragehäuse ist nicht so dominierend und ragt weniger hinaus. Zudem ist die Rückseite matt statt glänzend. Erstaunlicherweise wirkt das 8a so schlanker und weniger klobig als das Pixel 8 – auch wenn die Dimensionen bis auf wenige Millimeter identisch sind. Das 8a ist insgesamt ein erfreulich kompaktes Gerät, das gut in die Hosentasche passt.
Ja, das Pixel 8a liegt sogar besser in der Hand. Die matte Rückseite rutscht nämlich auch spürbar weniger. Das spielt natürlich nur eine Rolle, wenn du das Handy nicht eh in eine Hülle packst.
Dass die Rückseite aus hochwertigem Kunststoff gefertigt ist und nicht aus Glas, stört mich nicht. Aber klar, in diesem Bereich hat Google gespart. Glas ist teurer und wirkt für viele Nutzerinnen und Nutzer wertiger.
Auch wenn das Pixel 8 und das Pixel 8a sich bei den Abmessungen nur um Nuancen unterscheiden, ist der Screen des neuen Modells kleiner – nämlich 6,1 statt 6,2 Zoll. Im Alltag spielt die Differenz von 0,1 Zoll keine grosse Rolle, allerdings sind die schwarzen Ränder rund um den Bildschirm beim 8a deutlich dicker. Und vor allem stimmt die Symmetrie nicht mehr. Der Rand unten ist fetter als jener oben und an den Seiten.
Das sind Schönheitsfehler, mit denen ich gut leben kann. Spürbare Unterschiede gibt’s aber bei der Helligkeit. Beim Pixel 8a messe ich bei höchster Helligkeit auf der weissen Fläche in einer App rund 510 Nits – beim 8 sind es etwas über 620 Nits.
Im Gegensatz zum Vorjahresmodell, dem 7a, hat Google den Screen übrigens leicht verbessert. Er kann nun die Bildwiederholfrequenz von 60 bis 120 Hertz statt von 60 bis 90 Hertz anpassen. Animationen wirken so etwas flüssiger. Das 8a ist in diesem Bereich nun genauso gut wie das teurere Pixel 8.
Hier in der Tabelle siehst du alle technischen Spezifikationen von Pixel 7a, 8a und 8 im Vergleich.
Das Pixel 8a hat den aktuell besten Google-eigenen Prozessor eingebaut. Nämlich den Tensor G3, der auch im Pixel 8 und 8 Pro zum Einsatz kommt. Die Werte im Benchmark-Test sind darum auch sehr ähnlich. Im Vergleich zum Vorjahresmodell mit Tensor G2 Chip sind leichte Verbesserungen auszumachen. Wir haben hier zwar keine eigenen Messungen, aber in der Geekbench-Datenbank lassen sich die entsprechenden Benchmarks finden.
Im Vergleich zu ähnlich teuren Konkurrenten liegt das Pixel 8a im Mittelfeld. Das ist typisch für die Prozessoren von Google, die nicht für Topleistungen ausgelegt, sondern möglichst gut auf die Geräte abgestimmt sind. Das Pixel 8a gefällt mit fliessenden Menüwechseln, die Software stockt nie und die Apps starten ohne Verzögerungen.
Im Alltag merke ich keinen Unterschied zu den teureren Google-Modellen. Selbst mit über 1000-fränkigen Android-Konkurrenten hält das 8a bei Navigation, Betriebssystem und Bedienung problemlos mit. Das gilt auch für die Updates: Es gibt neu sieben Jahre lang Betriebssystem- und Sicherheitsupdates. Das ist vorbildlich. Beim Pixel 7a sind es nur fünf Jahre.
Der Akku des Pixel 8a hat im Vergleich zum 7a leicht zugelegt. Das ist durchaus spürbar und messbar. Die Batterie hielt im Test locker den ganzen Tag und ich hatte abends auch nach intensiver Nutzung meist noch eine gute Reserve von 20 bis 30 Prozent.
Im Work 3.0 Battery Test habe ich bei mittlerer Display-Helligkeit und Standardeinstellungen einen Wert von 15 Stunden und 29 Minuten erreicht. Das Pixel 8 mit einem ebenfalls 4500 mAh grossen Akku kommt auf 12 Stunden und 37 Minuten. Allerdings ist das Pixel 8 bereits seit einem halben Jahr im Dauereinsatz. Trotzdem ist es nur logisch, dass das 8a mit dem etwas weniger anspruchsvollen Bildschirm länger durchhält.
Etwas enttäuschend ist, dass Google bei den Kameras auf genau dieselbe Konstellation setzt wie im Vorjahr. Dass es kein Upgrade gibt, bedeutet auch, dass das teurere Pixel 8 zumindest auf dem Papier einen klaren Vorteil hat. Es hat die besseren Sensoren, auch wenn sie weniger Megapixel haben. Doch wie wirken sich die vermeintlich schlechteren Sensoren des 8a im Alltag aus?
Starten wir mit einer ganz normalen Aufnahme bei Tageslicht. Tatsächlich sind sofort Unterschiede sichtbar, vor allem beim Himmel und den Wolken. Das Foto des 8a ist deutlich gelber als jenes des Pixel 8. Es wirkt dadurch dramatischer, ist aber etwas weiter weg von der Realität. Qualitativ allerdings gibt’s keine sichtbaren Differenzen. Zoome ich auf die Bäume im Hintergrund, sind keine Unterschiede bei Schärfe oder Detailreichtum wahrnehmbar – nur bei der Farbwiedergabe.
Ich erhöhe den Schwierigkeitsgrad und fotografiere direkt in die Morgensonne. Wieder sticht die unterschiedliche Verarbeitung der Farben ins Auge. Das 8a wirkt so, als hätte ich einen «Sunrise»-Filter aktiviert. Auffallend sind die Lichtspiegelungen bei den Bäumen, die bei allen Aufnahmen auch mit leicht veränderter Position zu sehen sind. Das Pixel 8 schafft hier das natürlichere und qualitativ auch leicht bessere Bild.
Dass der 50-Megapixel-Sensor im 8er im Duell mit dem 64-Megapixel-Sensor tatsächlich überlegen ist, zeigt sich dann bei der Nachtaufnahme. Die Aufnahme mit dem 8a ist dunkler und wirkt, als hätte ich einen Blaufilter darüber gelegt. Beim Foto mit dem 8er passen die Farben, ich erkenne deutlich mehr Details – trotzdem wirkt das Resultat nicht künstlich aufgehellt.
Die gleichen Erkenntnisse gewinne ich übrigens auch bei den Weitwinkelkameras. Insgesamt hat das Pixel 8 also das bessere Kamerasystem. Das Pixel 8a kann aber gut mithalten – je unproblematischer die Lichtverhältnisse, desto besser.
Das Pixel 8a überzeugt im Test. Das Pixel 8 ist aber bei Kamera, Display und Glasrückseite überlegen. Dazu kommen Details wie der neuere WiFi-Standard oder der bessere Schutz gegen Wasser.
Beides sind gute Smartphones – die Frage ist, welches Angebot besser ist. Willst du möglichst wenig Geld ausgeben, dann kannst du ohne Nachdenken zum 8a greifen. Zum Testzeitpunkt bekommst du das Gerät für knapp 500 Franken, dazu gibt’s noch einen 100 Franken Gutschein. Das 8er ist aber im Preis auch gefallen und zum Testzeitpunkt bereits für 550 Franken erhältlich. In Deutschland ist der Unterschied zwischen den zwei Modellen mit 550 Euro zu 590 Euro ebenfalls nicht gross.
Als Faustregel gilt meiner Meinung nach: Bei einem Preisunterschied von weniger als 100 Franken oder Euro lohnt sich das Pixel 8, wenn das Budget dafür reicht. Vor allem, wer wie ich viel fotografiert und filmt, der dürfte die etwas bessere Kameraqualität zu schätzen wissen. Das 8a trumpft dagegen bei der Akkulaufzeit auf.
Das Google Pixel 8a überzeugt als preiswertes Smartphone, das sich gar nicht wie eine abgespeckte Version der teureren Modelle anfühlt.
Die matte Rückseite und die neuen Rundungen machen das Gerät schlank und schick. Dass statt Glas Plastik verbaut ist, stört mich nicht. Andere werden das schwach finden. Die Kamera fotografiert auf hohem Niveau. Die Benutzung ist dank purem Android, allen KI-Funktionen von Google und dem besten Prozessor des Herstellers ein Vergnügen.
Bei der Akkulaufzeit überholt das 8a sogar das normale Pixel 8. Dieses ist aber dank gesunkener Preise eine heisse Konkurrenz. Gerade wer viel fotografiert und filmt, holt mit dem normalen 8er noch etwas mehr heraus.
Pro
Contra
Gadgets sind meine Passion – egal ob man sie für Homeoffice, Haushalt, Smart Home, Sport oder Vergnügen braucht. Oder natürlich auch fürs grosse Hobby neben der Familie, nämlich fürs Angeln.