Der Hype ist riesig, die ersten Trailer und Gameplay-Berichte fallen fantastisch aus. Beim grössten Game-Release seit Jahren kann eigentlich nichts schiefgehen… oder?
Der Vorgänger «Red Dead Redemption» hat einen Metascore von sagenhaften 95 Prozent. Bis heute gilt das Spiel als Massstab, wenn es um Atmosphäre und Storytelling geht. Dass «Red Dead Redemption 2» ein grandioses Game wird, steht ausser Frage. Dennoch könnten folgende Dinge der fast sicher geglaubten Traumwertung einen Strich durch die Rechnung machen.
1. Red Dead Online
Die gute Nachricht ist, dass beim Launch die Online-Komponente von «Red Dead Redemption 2» noch nicht verfügbar ist. «Warum ist das Fehlen eines Features denn eine gute Nachricht?» fragst du dich jetzt. Nun: So liegt der Fokus der Reviews auf dem Single-Player-Modus und niemand muss sich über Serverprobleme, fehlende Features und Mikrotransaktionen im Multiplayer ärgern. «GTA Online» ist meines Erachtens immer noch ein riesiges, undurchschaubares und schlecht umgesetztes Chaos, das in der Mikrotransaktionshölle schmoren kann. Ähnliches erwarte ich bei «RDR 2 Online». Wir werden sehen.
Schaufelt sich Rockstar das eigene Grab mit dem Onlinemodus?
2. Kein PC-Port
«Red Dead Redemption» ist nur auf der Xbox 360 und der Playstation 3 erschienen. Einen PC-Port gab es nie, nur über Umwege kann man «RDR» auch auf dem PC zocken. Klar, dem Spielspass tut das keinen Abbruch. Dennoch: Mit aktueller Hardware ist der PC der aktuellen Konsolengeneration meilenweit voraus. Modding sorgt zudem für Spielspass weit über die Kampagne hinaus. Nach der Cashcow «GTA Online» kann ich mir aber nur schwer vorstellen, dass «Red Dead Redemption 2» keinen PC-Port kriegt.
3. Moralsystem
Es ist eine ewige Knacknuss: Bin ich gut oder böse? Wie wirken sich meine Entscheidungen auf den Spielverlauf aus? «RDR 2» soll (laut ersten Previews) ein komplexes Moralsystem haben. Du bist nicht per se böse oder gut. Viele Games sind an solchen Systemen gescheitert. Die Entscheidungen sind oft so offensichtlich «gut» oder «böse», dass du deinen Charakter stets in die gewünschte Richtung lenken kannst, ohne zu überlegen. Die Welt ist komplexer als nur «gut» und «böse». Hoffentlich hat Rockstar sich hier eine komplexere Mechanik ausgedacht. Ich bin die binären Schwarz-Weiss-Systeme nämlich leid.
Gut oder böse? Das Moralsystem könnte einen Haken haben.
4. Repetitive Quests
Du musst dich bei «Red Dead Redemption 2» um deine Gang sorgen, damit sie genügend Essen und Ausrüstung haben. Das schreit schon förmlich nach Quests à la «Bring drei tote Rehe, fünf Stücke Holz und drei Pfauenfedern ins Camp». Sogenannte Fetchquests sind öde, langweilig und niemand hat Spass daran. Zugegeben: Rockstar hatte das in der Vergangenheit eigentlich recht gut im Griff und war stets kreativ unterwegs. Darum bin ich zuversichtlich, dass wir solche Quests nicht sehen werden.
5. Soundtrack
«Red Dead Redemption» hatte für mich den grössten Gänsehaut-Moment der Gamegeschichte: Wenn du das erste Mal nach Mexiko reitest, kommt plötzlich «Far Away» von José Gonzalez. Nach Stunden instrumentaler Musik ertönt aus dem Nichts ein Lied…
Im ganzen «Red Dead»-Soundtrack kommen genau vier Stücke mit Gesang vor. Ganz grosses Kino, wie Rockstar hier mit Musik Stimmung erzeugt. Ich hoffe schwer, dass man dieser Praxis treu bleibt und «Red Dead Redemption 2» nicht mit lizenzierter Musik vollgepackt wird, nur weil irgendwelche Deals mit der Plattenindustrie abgeschlossen wurden.
Was denkst du? Wo könnte es noch schief kommen bei «Red Dead Redemption 2»?
Red Dead Redemption 2
Wie toll wird das neue Rockstar-Epos?
Rockstar > Gott! Es wird das Spiel des Jahrhunderts!
75%
Hemd was Hose: Open-World mit Cowboys halt...
21%
Fortnite und sonst nix: Ohne Battle Royal Modus kaufe ich es nicht!
3%
Der Wettbewerb ist inzwischen beendet.
Wir streamen am 26. Oktober zum Release von «Red Dead Redemption 2» ab 10 Uhr live auf digitec.ch!
Als ich vor über 15 Jahren das Hotel Mama verlassen habe, musste ich plötzlich selber für mich kochen. Aus der Not wurde eine Tugend und seither kann ich nicht mehr leben, ohne den Kochlöffel zu schwingen. Ich bin ein regelrechter Food-Junkie, der von Junk-Food bis Sterneküche alles einsaugt. Wortwörtlich: Ich esse nämlich viel zu schnell.