Erstes Hands-on: So fühlt sich das Google Pixel 8 an
Die matte Rückseite bleibt fingerabdruckfrei, der Screen leuchtet hell, die Foto-Tricks überraschen. Hier sind unsere ersten Eindrücke vom Google Pixel 8 und Pixel 8 Pro.
Wichtig vorweg: Das ist noch kein Test, sondern ein erster Eindruck aus einem ersten Hands-on zur Markteinführung. Ein ausführliches Review folgt.
Acht Jahre hat es gedauert bis zum ersten Pixel Launch Event in Zürich. Nun sind die Smartphones und Watches von Google offiziell in der Schweiz erhältlich – genauso wie in ganz Europa. Und das Hands-on nach der Keynote hat Michelle Brändle und mir ermöglicht, die Pixel vor dem offiziellen Marktstart am 12. Oktober kurz auszuprobieren.
Design wenig verändert, Screen sichtbar heller
Was sofort auffällt: Das Pro hat eine andere Rückseite wie das normale Pixel 8. Das Glas ist beim teureren Modell matt und wirkt auch etwas rauer. Das hat zwei Vorteile: Es ist weniger rutschig und verhindert Fingerabdrücke.
Ich hatte ein blaues Pixel 8 Pro während fast einer Stunde dauernd in der Hand. Auf der Rückseite war trotzdem keine Verunreinigung zu sehen. Beim Pixel 8 in Grünbraun (nennt sich «Hazel») dagegen sind die Abdrücke schon nach ein paar Minuten deutlich.
Wer schon ein Pixel 7 besitzt, hat zumindest aus Design-Sicht keinen Grund, aufs neue Modell zu wechseln. Trotz vieler Veränderungen im Detail sieht die neue Generation doch der letzten zum Verwechseln ähnlich. Das ist auch nicht schlimm: Die Pixel-Geräte haben eine eigene Design-Sprache, die sich wohltuend von der Masse abhebt. Mein erster Eindruck: Sie sind schick und hochwertig.
Die auf den ersten Blick gut erkennbare Verbesserung betrifft den Screen. Der ist nun ganz flach und nicht mehr über die Kanten gezogen. Und vor allem leuchtet er deutlich heller – das sticht sofort ins Auge. Im normalen Betrieb leistet das 8 Pro maximal 1600 Nits, beim Vorgänger waren es 1000 Nits. Die Spitzenhelligkeit liegt gar bei 2400 Nits, damit überholt Google sogar das iPhone Pro Max (2000 Nits) und das Samsung S23 Ultra (1750 Nits). Auch das normale Pixel 8 liegt mit 1400 bis 2000 Nits sehr gut im Rennen.
Weniger Begeisterung lösen die Farben aus. Google wirkt hier von Jahr zu Jahr etwas weniger mutig. Beide Versionen gibt’s in einem dunklen Schwarz, das Highlight beim Pro ist das Matt-Blau, beim normalen Pixel 8 das Rosé. Die weissen und braunen Varianten wirken etwas verwaschen.
Das Pixel 8 ist klein und kompakt
Das Pixel 8 ist 0,1 Millimeter dicker als das Pro-Modell. Und da der Screen nur 6,2 statt 6,7 Zoll misst, aber das Kameramodul ähnlich klobig ist, wirkt das kleine Google-Smartphones wie ein kompakter, aber doch massiver Riegel. Trotzdem liegt das Pixel 8 angenehm in der Hand und ist eine Option für alle, die kein grosses Smartphone möchten.
In der Tabelle findest du den Vergleich der zwei Modelle. Die meisten Software-Features kannst du übrigens auch auf dem günstigeren Modell nutzen. Verzichten musst du aber auf den Pro-Modus in der Kamera-App, in dem du Blende oder ISO-Werte manuell einstellen kannst. Den gibt’s nur im Pixel Pro.
Mehr Details zu den Features und den Spezifikationen findest du auch hier im Artikel zum Marktstart.
Die Spezialeffekte ausprobiert
Was natürlich spannend ist, sind die neuen Software-Features, die Google speziell für die Pixel-Geräte programmiert hat. Einige sind bereits verfügbar, andere, wie der «Magische Editor», kommen mit einem Update später.
Temperaturmessung: Dieser Sensor ist nur im Pro direkt unter dem LED-Blitz verbaut und schickt die Daten an eine separate App. Für die Messung musst du nahe an eine Oberfläche heran, diese fast schon berühren. Dann zeigt es dir zum Beispiel an, wie kalt das Bier ist, wie heiss das iPhone 15 wird oder auch die Oberflächentemperatur der Haut. Mittelfristig soll eine richtige Fiebermesser-Funktion dazukommen. Durch eine Vorauswahl der Materialkategorie (Glas, Holz, Metall, Stoff etc.) soll laut Google die Messung noch präziser werden. Das funktioniert übrigens von -20 bis +150 Grad Celsius. Ausserhalb dieses Bereiches ist die Messung ungenau.
Magic Audio Eraser: Klickst du in der Google-Fotos-App auf ein Video, kannst du Hintergrundgeräusche herausfiltern. Dazu wird die Audiospur analysiert und in einzelne Bereiche aufgeteilt. Du kannst dann mit Schiebereglern bestimmen, ob etwa Rauschen oder andere störende Geräusche herausgefiltert werden. Der erste Eindruck: Wunder vollbringt die App nicht, aber das Geschwätz im Hands-on-Bereich wurde doch deutlich reduziert, so dass die Person im Vordergrund besser zu verstehen ist. Natürlich könntest du das auch mit einem Profi-Tonprogramm machen, aber so schnell und unkompliziert auf dem Handy ist das schon cool.
Beste Aufnahme: Ein Gruppenfoto auf so einer Veranstaltung muss auch sein. Aber natürlich schauen nicht alle in die Kamera – und auch gelacht wird nicht schön synchron. Perfekt ist keine der fünf oder sechs Aufnahmen. Die Fotos-App sucht auf Wunsch die Gesichter von allen Aufnahmen heraus. Du kannst nun bei jeder Person den Gesichtsausdruck wählen. Das funktionierte beim ersten Ausprobieren richtig gut, wenn sich die Personen nicht stark bewegen. Bei zu grossen Veränderungen in der Körperhaltung kann das «aufgesetzte» Gesicht aber schnell künstlich wirken.
Der erste Eindruck ist ein Versprechen
Die neuen Pixel-Phones machen einen guten Eindruck und ich freue mich darauf, sie im Alltag auszuprobieren. Dort zählen dann nicht nur Design und «magische» Software-Tricks, sondern auch Akkulaufzeit oder Kameraqualität.
Wie lange hält der Akku? Wie gut ist der optische Fingerabdruck-Leser? Wie viel besser sind die Kameras? Das alles werden wir in ausführlichen Tests ausprobieren. Was interessiert dich speziell an Pixel 8, Pixel 8 Pro oder der Pixel Watch 2? Schreib es mir in die Kommentare!
Titelfoto: Lorenz KellerGadgets sind meine Passion – egal ob man sie für Homeoffice, Haushalt, Smart Home, Sport oder Vergnügen braucht. Oder natürlich auch fürs grosse Hobby neben der Familie, nämlich fürs Angeln.