Produkttest

Erste Eindrücke der Sony A7S III

Manuel Wenk
20.8.2020
Mitarbeit: Thomas Kunz
Schnitt: Armin Tobler

Im September kommt endlich die neue Sony A7S III. Zusammen mit Fotograf Thomas Kunz konnte ich das einzige Test-Sample für Österreich und die Schweiz drei Tage lang ausprobieren.

Videos für Digitec und Galaxus filmen wir momentan mit der Sony A7S II. Diese Kamera mag ich und ist mir vertraut. Rumors zu einer A7S III gab es immer wieder die letzten Jahre. Irgendwann glaubte ich nicht mehr an einen Nachfolger. Jetzt ist er doch da. Endlich.

Sony Alpha 7S III (12.10 Mpx, Vollformat)
Kamera
Cash‐back
Im Showroom
CHF3379.– CHF 200.– Cashback

Sony Alpha 7S III

12.10 Mpx, Vollformat

Auf den ersten Blick

Auf den ersten Blick hat sich äusserlich gegenüber dem Vorgänger nicht viel geändert. Auf den zweiten sind es sinnvolle Details. Die grösste Veränderung ist der ausklapp- und drehbare Touchscreen. Schon nach kurzer Zeit benutze ich den Screen als ob ich nie was anderes gewohnt gewesen wäre. So lässt sich der Bildschirm auch aus den ungewöhnlichsten Winkeln gut ablesen. Gleichzeitig ist der Screen bei Nichtgebrauch geschützt. Die Oberfläche vom Bildschirm des Vorgängers löste sich über die Jahre leicht ab.

Der Auslösebutton für Videoaufnahmen befindet sich beim Vorgänger an einer Seitenkante, ist leicht im Gehäuse versenkt und zu klein. Der neue Videoaufnahme-Button befindet sich gleich neben dem Auslöser für Fotos. Der einzig richtige Platz.

Daneben spendiert Sony der Kamera einen HDMI-Ausgang in voller Grösse, einenhöchauflösenden elektronischen Sucher und zwei Kartenslots für SD- oder die neuen CFexpress-A-Karten. Zudem hat Sony das Einstellungsmenü komplett überarbeitet. Viele werden Freude daran haben, dass alles etwas übersichtlicher und logischer aufgebaut ist. Ich werde mich zuerst daran gewöhnen müssen. Das alte Menü ist schon verinnerlicht und vertraut.

4k Slow Motion und haufenweise Daten

Die Vorgängerin war in der Lage, Full HD Videos mit bis zu 100 Frames pro Sekunde aufzunehmen. Zusammen mit einem Cropfaktor von 2.2 bei 100fps waren die Bilder aber nicht wirklich brauchbar. In den 5 Jahren dazwischen hat sich einiges getan. 4K-Videos können bei der dritten Generation mit bis zu 100 fps (120 im NTSC-Modus) aufgenommen werden. Der Cropfaktor ist mit 1.1 dabei sehr klein und die Bilder sind immer noch scharf.

Die Kamera ist in der Lage in jedem Aufnahmemodus mit einer Farbtiefe von 10 Bit (Luminanzstufen pro Farbkanal) und einer Farbunterabtastung von 4:2:2 aufzuzeichnen (Sony A7S II: 8 Bit 4:2:0). Die höhere Farbtiefe bringt einerseits mehr Spielraum in der Postproduktion aber auch eine vielfach höhere Datenmenge. Die bisher benutzen 64-GB-SD-Karten oder die 1-Terabyte-Harddisk werden schneller voll sein als gewohnt. Wer sich eine A7S III anschaffen möchte, muss sich früher oder später auch Gedanken zu einer sinnvollen Speicherlösung machen. Falls nicht sowieso bereits geschehen.

Der Sensor der Sony A7S III ist auf fünf Achsen stabilisiert und garantiert bis zu einem gewissen Grad wackelfreie Videos auch ohne Stativ. Einen stabilisierten Sensor gab es auch schon beim Vorgänger. Eine signifikante Verbesserung gegenüber dem Vorgänger konnte ich nicht feststellen. Neu kann im Menü der Kamera aber ein «Active-Mode» ausgewählt werden. Dadurch wird das Bild wiederum um den Faktor 1.1 gecroppt und zusätzlich digital stabilisiert.

Fotografieren kann sie auch – Toms Eindruck

Obwohl die Kamera für Videos optimiert ist: Die 12 Megapixel reichen beim Fotografieren für die meisten Anwendungen wie Social Media oder mittelgrosse Prints aus. Für die Produktfotografie einer Werbekampagne benötigt Tom allerdings eine Kamera mit deutlich mehr Megapixel.

Tom: «Die Kamera liegt angenehm in der Hand und hat mich mit ihrem schnellen Autofokus und der ISO-Leistung beeindruckt. Ich habe Fotos gemacht mit ISO 104 600 und die Bilder wirken ein wenig körnig aber immer noch okay. Was meinst du? Ein weiteres Highlight für mich ist das Menü. Das ist die erste Sony Kamera, die ich in der Hand halte, ohne mich über das Menü aufzuregen.»

104 600 ISO
104 600 ISO
100-Prozent-Ausschnitt aus dem obigen Bild mit 104 600 ISO
100-Prozent-Ausschnitt aus dem obigen Bild mit 104 600 ISO

Der erste Eindruck stimmt

Die Kamera macht einen super ersten Eindruck. Beeindruckende Low-Light-Performance, 4k Videos in 10 Bit und 4:2:2 Farbunterabtastung, die 120 fps im NTSC Modus und viele weitere Details machen die Kamera zukunftstauglich. Dass die Kamera kein 8K bietet, stört mich nicht. Eine Option für interne RAW-Videos wäre schön gewesen. Via HDMI und einen externen Bildschirm sind aber bis zu 16 Bit RAW-Aufnahmen möglich.

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Als Multimedia-Produzent ist es für mich eine Selbstverständlichkeit, Inhalte auf vielfältige Art und Weise aufzubereiten. In meiner Freizeit zieht es mich in die Berge, sei es zum Skifahren, Mountainbiken oder Wandern. Und natürlich habe ich meine Kamera immer griffbereit, genauso wie meine FPV-Drohne. 


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