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Oh, nein: Libratone ist konkurs
von Livia Gamper
Libratone hat einen neuen Käufer gefunden. Die Audio-Marke hatte im Mai überraschend Konkurs angemeldet. Der Hersteller macht einen Neustart und erzählt mir, wie er sich weiterentwickeln will.
Der Audio-Hersteller Libratone macht weiter. Nach dem Schock im Mai, als die dänische Marke bekannt gab, dass sie Konkurs geht, ist ein neuer Käufer gefunden worden. Michael Spitaler, Account Director bei Libratone erzählt mir am Telefon, wie es beim Audio-Hersteller weitergeht.
Die Frage, die wohl am meisten interessiert, ist, von wem Libratone übernommen wurde. Spitaler erklärt, dass die Firma Little Bird ApS heisst und aus einigen dänischen Investoren besteht. Little Bird ApS glaube an die Marke Libratone und will in den Audio-Hersteller investieren. Die neuen Eigentümer haben alle Markenrechte von Libratone erworben. Das heisst, Libratone wird weiterhin gleich nach aussen auftreten. Ändern will Little Bird an der Strategie Libratones nicht viel. «Little Bird glaubt an Libratone so wie die Marke ist und wird weiterhin auf den Onlinehandel und einige wenige Retailer setzen», so Spitaler.
Laut Spitaler lag es nicht an der Strategie Libratones, dass der Konkurs über das Unternehmen hereinbrach. Das erste Quartal sei für Libratone gut angelaufen. Es seien vielmehr Altlasten gewesen, die der Firma das Genick gebrochen hatten und sie im Mai in der Luft hatten hängen lassen.
Glück im Unglück war, dass sie bereits nach drei Wochen mit der Firma Little Birds ApS einen neuen Eigentümer gefunden haben.
Libratone will vorwärts schauen. Zuerst mit den existierenden Produkten, im nächsten Jahr sollen neue kommen. Das Aushängeschild Libratones sind die True-Wireless-Kopfhörer Track Air+. Es ist auch der Ohrhörer, der aktuell mit der grossen Apple-Sony-Konkurrenz mithält.
Nächstes Jahr will Libratone mehr in die Breite gehen, meint Spitaler. Damit ist vor allem der Nachfolger des Track Air+ sowie des Track Airs gemeint. Die Nachfolger der beiden sowie der Version mit Kabel dazwischen, sollen etwas günstiger werden als die Vorgänger und so mehr User*innen ansprechen.
Lautsprecher hingegen stehen aktuell nicht im Fokus. Die dänische Firma will im True-Wireless-Markt mitmischen. Wenn die Altlasten weg sind, wird Libratone da gut mithalten können, ist Spitaler überzeugt. Michael Spitaler betont, dass die oberste Priorität für Libratone die Kunden sind. Diese haben sie trotz Konkurs nicht hängen lassen, laut Spitaler war auch in dieser schwierigen Zeit ein Austausch defekter Produkte möglich.
Libratone möchte nun das Vertrauen der Kunden zurückgewinnen. Die Insolvenz-Geschichte soll in den Hintergrund geraten. Die Firma mit den Büros in Kopenhagen will als Audio-Experte mit schickem Design neu durchstarten.
Experimentieren und Neues entdecken gehört zu meinen Leidenschaften. Manchmal läuft dabei etwas nicht wie es soll und im schlimmsten Fall geht etwas kaputt. Ansonsten bin ich seriensüchtig und kann deshalb nicht mehr auf Netflix verzichten. Im Sommer findet man mich aber draussen an der Sonne – am See oder an einem Musikfestival.