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digitec plays: Einmal Zombiegeschnetzeltes mit «State of Decay 2»

Überlebenskampf, Basenbau und Ressourcensammeln. Damit vertreibst du dir in «State of Decay 2» die Zeit. Zum Vorgänger hat sich einiges geändert und nicht nur, dass du nun auch zu viert Zombies verhauen kannst.

Schleichen, prügeln, looten und zurück in die vermeintlich sichere Basis. In «State of Decay 2» kämpfst du in einer zombieinfizierten Welt ums Überleben. Aber nicht alleine. Anfangs wählst du ein Zweiergespann aus, das sich durch seine Fähigkeiten wie Ausdauer, Zielgenauigkeit etc. unterscheidet. Und wenig später schliessen sich dir bereits neue Gespähnchen an.

In «State of Decay 2» bist du kein einsamer Zombieschlächter mehr, sondern du spielst verschiedene Figuren mit unterschiedlichen Stärken und Schwächen. Landest du durch Unachtsamkeit auf dem Speiseteller eines hungrigen Untoten, dann heisst es Abschied nehmen von der Figur. «State of Decay 2» nennt sich nicht umsonst ein Survival-Game. Im Idealfall hast du dann bereits eine schlagkräftige Truppe um dich gescharrt, damit du mit einem neuen Charakter losziehen kannst. Spielst du Solo kannst du zusätzlich einen computergesteuerten Begleiter mitnehmen. Ziehst du menschliche Gesellen vor, dann kannst du auch als Vierer-Team um die Häuser ziehen.

Autos sind praktische Zombiemähdrescher.
Autos sind praktische Zombiemähdrescher.

Looten, looten, looten

Eine wirkliche Story hat «State of Decay 2» nicht. Es geht in erster Linie darum, Wohnhäuser, Tankstellen und sonstige Unterkünfte von Zombies zu befreien und nach wertvollen Ressourcen zu durchsuchen. Damit versorgst du deine Basis mit Lebensmitteln, Medikamenten und Munition. Werden die Ressourcen knapp, schlägt sich das auf die Moral aus und die Überlebenden gehen sich an die Gurgel. Also immer fleissig Material sammeln, neue Einrichtungen bauen und die Truppe bei Laune behalten.

So Ressourcensammlerei macht aber ganz schön müde, weshalb deine Figuren regelmässig schlafen müssen. Sonst klappen sie zusammen und sind ein einfaches Ziel für Zombies. Glücklicherweise kannst du freigeräumte Gebäude zu Aussenposten umrüsten. Dort kannst du dich verpflegen und wirst je nachdem regelmässig mit neuen Ressourcen versorgt oder erhältst zusätzliche Schlafmöglichkeiten. Um einen Aussenposten zu errichten, benötigst du allerdings Reputationspunkte, die durch verschiedene Tätigkeiten wie Quests, Zombies töten etc. verdient werden.

Die roten Augen kommen nicht vom Kiffen.
Die roten Augen kommen nicht vom Kiffen.

Wie schon im ersten Teil stellst du dich den Zombies meist mit Nahkampfwaffen. Schusswaffen machen Lärm und Munition ist rar. Nach wie vor macht es aber jede Menge Laune mit einem dröhnenden Auto Zombies auf die Motorhaube zu laden. Nicht immer muss es Diskret sein. Neben den 0815-Hirnfressern gibt es auch Seuchenzombies. Die sind deutlich stärker und aggressiver und sind leicht erkennbar an ihren rot leuchtenden Augen. Oft finden sie sich um Seuchenherzen, ein pulsierendes Geschwür, das die Zombiepopualtion in einem Gebiet hochhält.

Komplexer als es den Anschein macht

Die Mischung aus Looten, Basis ausbauen, Charaktere managen und den Überlebenden in der Umgebung helfen, sorgt dafür, dass du immer etwas zu tun hast. Das ständige Sammeln, Abladen, Sammeln, Abladen von Ressourcen kann mit der Zeit anstrengend werden. Bis jetzt kann mich der Gameplay-Loop aber genug motivieren, dass ich immer wieder das geschützte Hauptquartier verlasse, um neue Gebiete auszukundschaften. Die Suche nach besserem Loot, mit dem du dich und deine Basis verbessern kannst, die neuen Gefährten und die vielen hilfsbedürftigen Überlebenden halten dich bei der Stange. Allzu viel Variation solltest du aber nicht erwarten.

Die Basis will gepflegt werden.
Die Basis will gepflegt werden.

Das Spiel verbirgt trotzdem mehr Systeme als man auf den ersten Blick meinen könnte. Da jeder Charakter ganz unterschiedliche Fähigkeiten besitzt, musst du gut abwägen, wem du einen der begrenzten Plätze gewährst. Die Basis bietet auch nicht genug Platz für alle Upgrades. Und deine Reputationspunkte reichen bei weitem nicht, um jeden beliebigen Aussenposten einzunehmen. Es gibt viele Bälle zu jonglieren. Schade ist nur, dass du im Coop-Modus nur den Loot behälst, aber sonst keine Missions-Fortschritte machst.

«State of Decay 2» ist als Crossbuy erhältlich für PC und Xbox One. Das heisst, du kannst mit einer Version auf beiden Systemen spielen. Der Speicherstand wird synchronisiert. Die PC-Version sieht praktisch gleich aus, läuft aber flüssiger als die Xbox-One-X-Version. Was erstaunlich ist, da «State of Decay 2» kein besonderer Hingucker ist. Hinzu kommt, dass die Standard-Controllersteuerung derart bescheuert belegt ist, dass mir fast die Lust vergangen ist. Rennen auf LB, wer macht sowas?

Waffen sind zwar effizient, aber machen auch viel Lärm.
Waffen sind zwar effizient, aber machen auch viel Lärm.

Abgesehen davon macht «State of Decay 2» auf mich einen unterhaltsamen Eindruck. Den ersten Teil habe ich exzessiv gespielt und dieser war deutlich kantiger. Für knapp 30 Franken kriegst du einen spassigen Zombie-Survival-Management-Simulator, den du endlich auch mit Freunden teilen kannst.

Microsoft State of Decay 2 (Xbox Series X, Xbox One X)
Game

Microsoft State of Decay 2

Xbox Series X, Xbox One X

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Als Kind durfte ich keine Konsolen haben. Erst mit dem 486er-Familien-PC eröffnete sich mir die magische Welt der Games. Entsprechend stark überkompensiere ich heute. Nur der Mangel an Zeit und Geld hält mich davon ab, jedes Spiel auszuprobieren, das es gibt und mein Regal mit seltenen Retro-Konsolen zu schmücken. 


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