

Asus Zen Book S: Mobilität und Design haben ihren Preis

Das Asus Zen Book S (UX391UA) ist auf Business- und Home-Office-User mit gehobenen Ansprüchen ausgerichtet. Was das Notebook taugt, liest du im Testbericht.
Das Design des Zen Book S ist schlicht, aber überzeugt mich vollends. Als Schallplattenfan lösen die Rillen im Aluminium nostalgische Gefühle in mir aus. Der goldene Schriftzug und die vergoldeten Kanten geben dem Gerät einen edlen Look. Klappe ich das Gerät auf, hebt sich der hintere Teil der Base um ein paar Zentimeter. Asus nennt das Ergo-Lift-Scharnier. Dadurch wird das Notebook auch im aufgeklappten Zustand zum Hingucker und soll gemäss Asus für bessere Kühlung sorgen.

Asus setzt beim Zen Book S auf Mobilität. Das Gerät wiegt nur etwas mehr als ein Kilogramm. Trotz aller Mobilität soll auch die Leistung nicht zu kurz kommen. Nebst dem Intel Core i7-8550U sind 16 GB RAM verbaut. Auf eine dedizierte Grafikkarte wurde aber verzichtet. Das liegt wohl an der dünnen Bauweise und dem daraus resultierenden fehlenden Platz. Asus setzt auf die Intel UHD Graphics 620.

Wichtigste Specs in Kürze:
- CPU: Intel Core i7-8550U
- GPU: Intel UHD Graphics 620
- Speicher: Zwei Mal 8 GB PC34100U
- Massenspeicher: 512 GB Samsung NVMe
- Display: 13.3 Zoll Full-HD-IPS Display (Entspiegelt)
Anschlüsse

Bei den physischen Schnittstellen spart Asus wie die meisten Hersteller. Das ist der geringen Bauhöhe zu schulden. Es sind drei USB-C-Anschlüsse verbaut. Der Anschluss auf der linken Seite entspricht dem Gen.-1-Standard. Zwei weitere Anschlüsse befinden sich auf der rechten Seite. Es handelt sich hierbei vollwertige Thunderbolt-3-Schnittstellen. Ein 3.5-mm-Klinkenstecker befindet sich daneben. Immerhin liefert Asus auch noch ein Mini Dock mit, welches weitere Anschlüsse wie HDMI und USB-A zur Verfügung stellt. Bei der drahtlosen Kommunikation setzt Asus auf den Adapter Intel Dual Band Wireless-AC 8265. Dieser bietet nebst dem Wifi-Standard 802.11ac auch Bluetooth 4.2.
Display
Subjektiv gefällt mir das Display sehr gut. Obwohl es sich um ein Mattes handelt, wirkt das Bild nicht körnig. Mit durchschnittlicher Helligkeit von 300 cd/m² ist es nicht sonderlich hell. Dank der Entspiegelung kann ich damit aber besser im Sonnenlicht arbeiten, als mit der Nintendo Switch gamen.

Das Bild ist auch von der Seite immer klar und deutlich erkennbar. Die Farben wirken natürlich, lediglich in den Ecken verlieren sie etwas an Helligkeit.
Lautsprecher
Wie in allen neueren Asus-Notebooks sind im Zen Book S Harman/Kardon-Stereo-Lautsprecher verbaut. Diese befinden sich auf der Unterseite der Base. Die Qualität bei Musikwiedergabe ist klar und deutlich. Die Bässe wirken satt und es scheppert kein bisschen. Angenehmer Nebeneffekt: Beim Schreiben ist jeweils die Bassvibration zu spüren, da die Boxen genau unterhalb der Handballen liegen. Etwas enttäuscht hat mich die Wiedergabe bei Filmen. Bei Actionszenen haben die Boxen doch etwas gescheppert, was den guten Gesamteindruck etwas trübt.
Akku
Das Notebook glänzt vor allem durch Mobilität. Der verbaute 50-Wh-Akku vollbringt im Stresstest Heavy Load wahre Wunder. Beinahe zwei Stunden kann ich diesen im Akkubetrieb laufen lassen, bevor die Batterie aufgibt. Beim Testen werden die CPU, die GPU, das RAM und der Massenspeicher konstant ausgereizt. Im normalen Office-Gebrauch hält der Akku etwa acht Stunden durch.
Tastatur und Touchpad
Dank dem Ergo-Lift-Scharnier schreibt es sich sehr angenehm auf dem Zen Book S. Die Tastatur bietet genug Grip und der Tastenweg ist kurz. Das Tippen erfordert etwas mehr Druck als ich mir von anderen Tastaturen gewohnt bin, was ich aber nicht als störend empfinde. Stören tut mich nur die Asus-typisch zusammengestauchte Enter-Taste. Ich verfehle sie häufig und betätige die Dollar-Taste.
Das Trackpad wirkt auf den ersten Blick etwas klein, aber es lässt sich gut damit arbeiten. Vor allem von der Breite her ist es optimal auf die Tastatur abgestimmt. Beim Schreiben komme ich dem Trackpad zwar nahe, ungewollt betätigen tue ich es aber nie. Es reagiert sehr zuverlässig. Nur der oberste Bereich auf Höhe des Fingerabdruckscanners ist nicht druckempfindlich. Das Scannen funktioniert ebenfalls tadellos.
CPU und GPU
Auf dem Papier ist mit dem i7-8550U ein zum Testzeitpunkt schneller Notebook-Prozessor verbaut. Ich erreiche im Cinebench R15 bei mehreren Tests jeweils einen Score um 350. Damit liegt der i7-8550U im Asus Zen Book S rund 200 Punkte unter dem Durchschnitt dieses Prozessoren-Typs. Das mag an der Kühlung liegen, die im dünnen Zen Book wohl nicht optimal ist.

Von der integrierten GPU sind keine Hammer-Leistungen zu erwarten. Beim Rendern mit OpenGL erreicht die GPU jeweils um die 40 fps. Damit liegt die UHD 620 im unteren Bereich von vergleichbaren GPUs.
Massenspeicher

Verbaut ist eine Samsung SSD PM961 im m.2-Formfaktor mit 512 GB, die über PCIe x4 angeschlossen ist. Gemäss Hersteller erreicht diese sequentielle Lesegeschwindigkeiten um 2800 MB/s und sequentielle Schreibgeschwindigkeiten um 1600 MB/s. Bei meinen Tests erreiche ich ähnliche Werte, womit die SSD zu den zurzeit schnellsten gehört.
Lüfter
Im Normalgebrauch ist der Lüfter sehr leise und ich muss sehr genau hinhören, um ihn überhaupt wahrzunehmen. Wird das Zen Book S etwas gestresst, zeichnet sich ein anderes Bild. Der Lüfter wird sehr laut. Im oberen Bereich der Base kann es dann auch heiss werden. Trotz Ergo-Lift-Scharnier ist die Kühlung nicht optimal, wie sich auch bereits bei den Performance-Tests von CPU und GPU zeigte.
Fazit
Das Zen Book S ist vor allem auf Mobilität und Office ausgelegt. Wer nicht allzu grosse Ansprüche hat, kann sogar kleinere Multimedia-Aufgaben erledigen. Die grosszügigen 16 GB RAM helfen hierbei. Bei grafikintensiven Aufgaben stösst das Notebook aber schnell an seine Grenzen. Das Zen Book S muss aufgrund der kompakten Bauweise Abstriche bei der Leistung machen.
Wo das Notebook bei der Leistung lahmt, zeigt es bei der Mobilität seine stärken. Das geringe Gewicht, die hochwertige Verarbeitung und der langhaltende Akku machen das Zen Book S zum optimalen Begleiter für Unterwegs. Zudem überzeugt es durch seinen Look.
Das tolle Aussehen kostet einiges. Über 1800 Franken sind ein stolzer Preis für das Gerät. Gerne hätte ich mehr Leistung für das viele Geld. Aber die hat eben seinen Preis: Die Mobilität geht auf Kosten der Leistung.


Technologie und Gesellschaft faszinieren mich. Die beiden zu kombinieren und aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten, ist meine Leidenschaft.