Thermonator: Robo-Hund mit Flammenwerfer wird in 48 US-Bundesstaaten legal verkauft
News & Trends

Thermonator: Robo-Hund mit Flammenwerfer wird in 48 US-Bundesstaaten legal verkauft

Martin Jud
24.4.2024

Mit dem Thermonator kommt in den USA ein erster Roboter-Hund mit Flammenwerfer in den Verkauf. Dieser ist in 48 Bundesstaaten legal erhältlich, da Flammenwerfer dort nicht als Schusswaffen gelten. Kostenpunkt: 9420 US-Dollar.

Das Unternehmen Throwflame hat bereits im Juni 2023 angekündigt, einen Roboter-Hund mit Flammenwerfer auf den Markt zu bringen. Das damals gezeigte Modell bestand aus einem modifizierten Unitree Go1. Nun folgt auf die Ankündigung der tatsächliche Verkaufsstart. Allerdings ist, wie auf folgendem Video zu erkennen, die Basis dafür neu ein Robo-Dog Unitree Go2, der in der Grundversion 1600 US-Dollar kostet. Die mit ARC-Flammenwerfer modifizierte Version namens Thermonator kostet 9420 US-Dollar.

Der Thermonator ist in 48 US-Bundesstaaten legal erhältlich, da Flammenwerfer dort nicht gesetzlich reguliert sind. Eine Waffenlizenz ist dafür in den USA lediglich in Maryland und Kalifornien notwendig. Wobei in Kalifornien Flammenwerfer mit bis zu zehn Fuss beziehungsweise drei Metern Reichweite ebenso nicht reguliert sind. Allerdings kommt Throwflames Robo-Dog auf bis zu 30 Fuss Reichweite – die Flamme wird also rund neun Meter weit geworfen.

Beim Marketing verzichtet der Hersteller abgesehen von der Produktbezeichnung darauf, den Robo-Dog als Waffe zu bewerben. Folgende Einsatzzwecke werden von ihm genannt:

  • Waldbrandbekämpfung und -prävention
  • Landwirtschaftliche Bewirtschaftung
  • Umweltschutz
  • Schnee- und Eisbeseitigung
  • Entertainment

Mit Wasser lässt sich der Tank des Thermonators übrigens nicht befüllen – dort kommt Benzin oder Napalm rein. Daher kann er bei der Waldbrandbekämpfung auch nicht löschen, sondern lediglich mit Gegenfeuer helfen. Also mit kontrolliert gelegten Bränden, welche die weitere Ausbreitung der Flammenwand verhindern sollen.

Der Thermonator wird bis auf seinen Namen nicht als Waffe angepriesen, auch wenn er eine ist.
Der Thermonator wird bis auf seinen Namen nicht als Waffe angepriesen, auch wenn er eine ist.
Quelle: Throwflame

Trotzdem ist und bleibt das Teil eine Waffe. Das ist auch der Grund, weshalb Throwflame nicht den bekanntesten und technologisch überlegenen Roboter-Hund Spot von Boston Dynamics einsetzt. Denn dieser darf nicht für Zwecke genutzt werden, die einen Menschen verletzen könnten.

Ein Smartphone mit Gamepad reicht, um den feuerspeienden Hund zu befehligen.
Ein Smartphone mit Gamepad reicht, um den feuerspeienden Hund zu befehligen.
Quelle: Throwflame

Der Thermonator wiegt 16,8 Kilogramm und ist 76 × 51 × 51 Zentimeter gross. Er kann mit einem Smartphone und Controllern wie ein Game mit First Person View gesteuert werden. Sein Akku bietet bis zu einer Stunde Betriebszeit und für die Kartierung sowie Hindernisvermeidung ist ein LIDAR-Sensor verbaut. Ebenso gibt es ein Laser-Visier, das den Robo-Dog bei Nebel noch gruseliger macht, als er eh schon ist.

Titelbild: Throwflame

184 Personen gefällt dieser Artikel


User Avatar
User Avatar

Der tägliche Kuss der Muse lässt meine Kreativität spriessen. Werde ich mal nicht geküsst, so versuche ich mich mittels Träumen neu zu inspirieren. Denn wer träumt, verschläft nie sein Leben.


Robotik
Folge Themen und erhalte Updates zu deinen Interessen

Diese Beiträge könnten dich auch interessieren

Kommentare

Avatar